
Bundesfamilienministerin Prien will das Pflegegeld als Lohnersatz für Angehörige einführen.
Foto: Jens Büttner
Pflege zu Hause: Regierung fordert finanzielle Unterstützung für Angehörige
Rund 3,1 Millionen Pflegebedürftige werden zu Hause betreut – dafür soll es künftig Pflegegeld als Lohnersatz geben.
Prien will neue Sozialleistung für Pflegende schaffen
Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) hat sich für die Einführung eines Pflegegelds als Lohnersatz für Angehörige ausgesprochen. Die Pflege könne angesichts des demografischen Wandels nicht länger ausschließlich von Fachkräften getragen werden, erklärte sie gegenüber der Funke Mediengruppe. Deutschland müsse ein starkes Interesse daran haben, pflegende Angehörige besser zu unterstützen.
Mehrere Modelle im Gespräch
Wie das Pflegegeld konkret aussehen könnte, ließ Prien offen. Denkbar seien verschiedene Modelle in Bezug auf Bezugsdauer, Höhe oder soziale Staffelung. Der Einstieg in die Leistung solle flexibel gestaltet werden, so die Ministerin. Sie betonte jedoch, dass ein Finanzierungsvorbehalt bestehe – die Maßnahme sei somit an die wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt.
Priorität: Chancengerechtigkeit für Kinder
Trotz des Vorstoßes unterstrich Prien, dass für sie Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche weiterhin oberste Priorität habe. Dennoch gehöre die Stärkung pflegender Angehöriger zu den notwendigen Reformen, die laut Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD im Gesundheits- und Pflegebereich angestrebt werden.
Pflegebedarf steigt rasant
Die Notwendigkeit für eine solche Leistung zeigt sich in den Zahlen: Ende 2024 waren rund 5,7 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig – ein Anstieg von über 700.000 seit 2021. Neun von zehn Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut, rund 3,1 Millionen von ihnen ausschließlich durch Angehörige mit Pflegegeld. Das berichtet ntv. (mca)