
Gutscheine werden als Weihnachtsgeschenke immer beliebter.
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#isso: Wünsche zu Weihnachten sind eine Qual
Weihnachten ist das Fest der Familie und der Besinnlichkeit. Theoretisch. Doch schon in der Vorbereitung bringt es auch unangenehme Begleiterscheinungen mit sich.
Ewige Wiederholung
Alle Jahre wieder fangen Journalisten ihre Texte mit "Alle Jahre wieder an", wenn das Weihnachtsfest vor der Tür steht. Aber es bietet sich ja auch an: Manche Dinge wiederholen sich in der Weihnachtszeit zuverlässig. Man denke nur an das nervige Rauf-und-runter-Laufen von "Last Christmas".
Geschenke-Stress
Mit den alljährlichen Begleiterscheinungen geht es ja aber nicht erst an den Festtagen los. Genauso zuverlässig, wie schon Ende August die ersten Lebkuchen im Supermarktregal stehen, beginnt wenig später der Geschenke-Stress. Was verschenkt man bloß an seine Liebsten? Eine Frage, die an sich schon schwer genug ist. Nicht umsonst kommt es am Vortag des Heiligen Abends zum Sturm auf die Kaufhäuser.
Spieß umgedreht
Noch schlimmer wird es aber, wenn der Spieß umgedreht wird. Denn auf die Frage: "Was wünschst du dir eigentlich?" ist die Antwort noch viel schwerer zu finden. Und diese Frage taucht mit hoher Verlässlichkeit im November auf, wenn Weihnachten für mich noch genauso weit weg erscheint wie der HSV von der Deutschen Meisterschaft. In immer kürzer werdenden Abständen wird dann nachgehakt: "Weißt du jetzt endlich, was du willst?"
Kein langer Wunschzettel
Nein, ich weiß es nicht. Klar, als Kind war der Wunschzettel lang. Doch heute kann ich mit Spielzeug nicht mehr viel anfangen und besorge mir kleinere Dinge, die ich gerne hätte, meist selbst. Genügend Wünsche zu finden, damit jeder etwas hat, dass er mir schenken kann, verkommt - obwohl es ja eigentlich etwas Schönes ist - zu einer Qual. Und den meisten in meiner Familie geht es ähnlich. Am Ende geht es - alle Jahre wieder - gleich aus: Wir schenken uns gegenseitig Gutscheine.