
Die preisgekrönten Rapper Kollegah und Farid Bang sorgten für massive Proteste bei der Echo-Verleihung.
Foto: Kalaene/dpa
Nach Protesten: Der Musikpreis Echo ist Geschichte
Die Proteste gegen die Preisvergabe an das als judenfeindlich kritisierte Rap-Album von Kollegah und Farid Bang war groß - Der Ruf des Musikpreises nachhaltig geschädigt. Der Bundesverband Musikindustrie zieht endgültig die Konsequenzen.
Neuanfang nötig
Die Marke Echo sei so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei, heißt es in der Mitteilung des Bundesverband Musikindustrie am Mittwoch. Der Verband reagierte damit auf die massiven Proteste gegen die Preisverleihung an Kollegah und Farid Bang.
Judenfeindliche Texte
Das prämierte Album der Rapper enthält Textzeilen wie "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow". Nach der Preisverleihung hatten zahlreiche Musiker aus Protest ihre Echos zurückgeben - darunter Stardirigent Daniel Barenboim und Marius-Müller Westernhagen.
Fehler eingestanden
Der Bundesverband wolle keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen werde. Der Vorstand entschuldigte sich für die Geschehnisse in diesem Jahr und wolle dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole. (dpa)

Die preisgekrönten Rapper Kollegah und Farid Bang sorgten für massive Proteste bei der Echo-Verleihung.
Foto: Kalaene/dpa