
Machen Notärzte und Notärztinnen in ihrer Behandlung Unterschiede?
Foto: Lino Mirgeler
Deeskalation im Einsatz: Unterschiede zwischen Notärzten und Notärztinnen
Bei Zwangseinweisungen zeigen Notärztinnen und Notärzte unterschiedliche Ansätze. Der Einsatz von Beruhigungsspritzen wird unterschiedlich häufig gewählt.
In psychiatrischen Notfällen setzen Notärztinnen deutlich häufiger auf Deeskalation durch Worte anstelle von Beruhigungsspritzen. Die Bild schreibt, dass sich laut einer aktuellen Studie dieser geschlechtsspezifische Unterschied besonders bei Angst- oder Panikstörungen zeigt. Frauen im Notarztdienst verzichten oft bewusst auf invasive Maßnahmen, um die Situation nicht eskalieren zu lassen.
Verzicht auf Vitalmessungen bei kritischen Situationen
Daten belegen zudem, dass Notärztinnen in brenzligen Situationen häufiger auf das Messen von Vitalwerten wie Puls und Blutdruck verzichten. Diese Maßnahmen könnten von psychiatrischen Patienten als bedrohlich empfunden werden und die Lage verschärfen. Stattdessen setzen sie verstärkt auf eine einfühlsame Ansprache, um die Patienten zu beruhigen und Vertrauen aufzubauen.
Zwangseinweisungen ohne geschlechterspezifische Unterschiede
Bei drastischen Entscheidungen wie Zwangseinweisungen in psychiatrische Kliniken gibt es keine Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Notärzten. Dennoch greifen männliche Notärzte laut Studie öfter zur Beruhigungsspritze, wenn eine solche Einweisung notwendig ist.