
Auch wenn mehr Fälle erwartet werden, bestehe kein Grund zur Besorgnis. Das Virus habe kein Potenzial eine neue Pandemie auszulösen.
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Experten erwarten eine Zunahme von Affenpocken-Fällen
Das Auftreten der Affenpocken in zahlreichen Ländern außerhalb Afrikas ist laut Experten ungewöhnlich. Das Geschehen müsse weiter genau beobachtet werden.
Mehr Affenpocken-Nachweise
Die Zahl der Affenpocken-Nachweise wird in nächster Zeit weiter steigen. Damit rechnen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Experten. Um die Ausbreitung zu stoppen, sei es „dringend notwendig“, das Bewusstsein für die Virenerkrankung zu erhöhen, hieß es Samstagnacht von der WHO in Genf. Außerdem müssten Fälle umfassend ausfindig gemacht und isoliert sowie Ansteckungswege rückverfolgt werden. Für die Allgemeinheit sehen Experten dennoch keinen Grund zur Besorgnis.
Drei Fälle in Deutschland
In Deutschland sind inzwischen drei Fälle der Viruserkrankung bestätigt, einer in München und zwei in Berlin. Die WHO berichtet mit Stand Samstag von rund 90 bestätigten Infektionen und 30 Verdachtsfällen in Ländern, in denen das in West- und Zentralafrika heimische Virus normalerweise nicht auftritt.
Keine neue Pandemie zu befürchten
„Eine neue Pandemie haben wir nicht zu befürchten“, sagte der Virologe Gerd Sutter von der Ludwig-Maxiliams-Universität München in einem am Samstag veröffentlichten Interview. Affenpockenviren seien andere Erreger als die Auslöser der Menschenpocken. Die Krankheit gehöre zu den Zoonosen, also Krankheiten, die immer wieder vom Tier auf den Menschen übergehen und sich kaum zwischen Menschen übertragen würden.
Meist nur milde Symptome
Bei allen derzeit analysierten Fällen handele es sich um die westafrikanische Variante. Sie führt im Vergleich zur zentralafrikanischen Variante grundsätzlich zu milderen Verläufen. Deswegen sei es keine Erkrankung, die das Potenzial hat, die Bevölkerung massiv zu gefährden, sagt Clemens Wendtner, Chefarzt der infektiologischen Klinik des Schwabinger Krankenhauses. Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag. (dpa/wei)