
Was zart klingt, hat oft ernste Botschaften: Viele Schlaflieder handeln von Angst, Verlust oder Fürsorge. In manchen Kulturen bekommen sogar Schafe ein Wiegenlied gesungen.
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Gruselig sanft: Was Schlaflieder wirklich über uns erzählen
Schlaflieder klingen sanft, doch ihre Texte haben es oft in sich: Von Sorgen, Gewalt bis hin zu Beerdigungen. Forschende zeigen, wie unterschiedlich Kulturen mit Einschlafritualen umgehen – und warum selbst Tiere manchmal ein Lied bekommen.
Vielleicht denkst du, Schlaflieder wären nur etwas für Babys. Aber: Auch Könige und andere Herrscher ließen sich früher von ihren Bediensteten etwas zum Einschlafen vorsingen.
Manchmal bekommen sogar Tiere etwas zu hören. „In einigen Kulturen in der Mongolei und anderen Teilen Asiens singt man den Schafen Schlaflieder vor“, sagt Musikwissenschaftlerin Miriam Akkermann.
Schlaflieder: Harmonie mit dunkler Note
Eigentlich sollen die Besungenen so zur Ruhe kommen und sanft in den Schlaf finden. Dabei zeigen Forschungen, dass die Texte von Schlafliedern manchmal brutal sind. In einigen geht es um Beerdigungen und Gewalt, in anderen um die Sorgen der Mutter. Dafür untersuchten Fachleute Einschlaflieder aus verschiedenen Ländern.
Ungewöhnliche Bräuche aus aller Welt
Dabei entdeckten Forschende auch ungewöhnliche Traditionen, zum Beispiel bei den Samen. Das ist ein Volk, das schon immer im Norden Europas lebt. Dort erhält jedes Kind zum Einschlafen eine eigene Melodie. (dpa/axt)