Eine Arbeitsunfähgkeitsbescheinigung liegt auf dem Tisch. Ein Bremerhavener Arzt erklärt, was die häuftigsten Tricks bei gefakten Krankmeldungen sind.

Ein Bremerhavener Arzt sagt: Etwa jeder zehnte Patient versucht, sich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu erschleichen – obwohl er nichts Ernsthaftes hat.

Foto: Jens Büttner/Symbolbild

Gesundheit

Ein Arzt packt aus: Das sind die häufigsten Tricks zur gefakten Krankmeldung

15. April 2025 // 06:00

Das Knie ist verdreht, das Handgelenk schmerzt fürchterlich – doch alles nur geflunkert? Ein Arzt packt aus und schildert, wie immer mehr Patienten versuchen, sich Krankschreibungen zu erschleichen.

Etwa jeder zehnte Patient in seiner Praxis fordert eine Krankschreibung ein, obwohl er nicht richtig krank ist. Das sagt ein Bremerhavener Arzt und schildert im Interview, was die häufigsten Tricks sind. Wir nennen seinen Namen nicht, weil er andernfalls nicht ungefiltert sprechen könnte.

Ist nicht jeder krank, der eine Krankmeldung möchte – und sind das Einzelfälle?

Leider nein. Ich sehe jeden Tag knapp 100 Patienten. Etwa jeder Zehnte ist nicht wirklich krank und will sich eine Krankmeldung erschleichen. Die Zahl der Fälle hat in den vergangenen Jahren erschreckenderweise sehr stark zugenommen. Ich gehe davon aus, dass das mit der allgemeinen gesellschaftlichen Verrohung zu tun hat. Mich macht diese Entwicklung wirklich traurig. (...)

Was sind die häufigsten Tricks, um eine gefakte Krankmeldung zu bekommen?

Beliebt ist: Ich habe mir beim Gehen das Knie verdreht und hatte plötzlich morgens Schmerzen. Ich habe mich an der Schreibtischkante gestoßen oder mir den kleinen Finger verdreht. Rückenschmerzen kann man auch immer gut vorgeben.

Tennisellenbogen ist sehr beliebt. Bei Google erfährt man auch, wo es genau wehtun muss. Häufig werden die angeblichen Beschwerden in den Zusammenhang mit dem Beruf gestellt: Eine Kellnerin hat auch gerne mal Schmerzen im linken Handgelenk oder im Knie, wo der Arzt aber nichts findet. Das sind die Klassiker.

Das ganze Interview findet ihr hier. (dm)