Eine Frau lässt Rollläden herunter. Geschlossene Rollläden halten Sonnenstrahlung und Hitze draußen. So bleibt die Wohnung auch an heißen Tagen angenehm kühl.

Geschlossene Rollläden halten Sonnenstrahlung und Hitze draußen. So bleibt die Wohnung auch an heißen Tagen angenehm kühl.

Foto: Klose/dpa

Gesundheit

Schweiß, Schwäche, Stillstand – wenn Hitze zur Gesundheitsgefahr wird

30. Juni 2025 // 08:47

Hitzewelle in Deutschland: Der Körper kämpft gegen die Temperaturen – mit Schweiß, Kreislaufstress und Risiken. Wie gefährlich Hitze wirklich ist und wie ihr euch jetzt am besten schützt.

Der Wochenstart bringt Temperaturen bis 36 Grad. Die Folge: Schweiß, geschwollene Beine, Herzklopfen. Doch was passiert dabei im Körper? Wann wird es gefährlich? Und wie schützt man sich?

Wie reagiert der Körper auf Hitze?

Die normale Körpertemperatur liegt bei 37 Grad. Bei Wärme versucht der Körper, sich über Strahlung und Konvektion zu kühlen – Wärme wird dabei abgegeben oder über die Luft „weggeblasen“. Steigt die Umgebungstemperatur, wird dieser Mechanismus ineffizient, und der Körper beginnt zu schwitzen.

Bis zu zwei Liter Flüssigkeit pro Stunde können verloren gehen. Durch Verdunstungskälte wird die Körpertemperatur reguliert. Zusätzlich wird Blut aus dem Inneren in die Extremitäten geleitet – das kann zu geschwollenen Füßen oder Händen führen.

Schwitzen lässt sich trainieren: Sport kann die Wärmeregulierung verbessern. Hohe Luftfeuchtigkeit stört jedoch den Verdunstungseffekt – die Feuchtigkeit bleibt in der Kleidung. Dann hilft nur der Rückzug in kühle Räume.

Warnsignale erkennen

Schwindel, Erschöpfung, Übelkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit oder Muskelkrämpfe sind typische Warnzeichen. Sie entstehen meist durch Flüssigkeits- und Salzverlust. Wird zu wenig getrunken, wird das Blut dicker, der Blutdruck kann abfallen – im Extremfall droht ein Hitzschlag.

Wer kein Durstgefühl hat (etwa wegen Medikamenten) oder nicht kommunizieren kann (zum Beispiel Kinder), ist besonders gefährdet. Anzeichen einer drohenden Dehydrierung: trockener Mund, schnelle Herzfrequenz, trockene, warme Haut.

Lebensgefährlich wird es, wenn die Körpertemperatur auf über 42 Grad steigt – auch ohne direkte Sonne, etwa in der Sauna.

Wer ist besonders gefährdet?

Herzkranke Menschen und Patienten mit Medikamenten, die das Schwitzen beeinflussen. Demente Menschen können Hitze nicht immer artikulieren. Kleinkinder haben eine geringere Schweißproduktion, aber eine hohe Stoffwechselrate. Ihre Hautoberfläche ist groß im Verhältnis zum Körpergewicht. Ältere Menschen schwitzen weniger, ihr Durstgefühl ist schwächer. Die Anpassungsfähigkeit des Körpers nimmt mit dem Alter ab.

Wie schützt man sich?

Wichtig: viel trinken – nicht nur Wasser, sondern auch Salze nachführen. Pro Liter Schweiß verliert man etwa 9 Gramnm Salz, Mineralwasser enthält meist deutlich weniger. Isotonische Getränke helfen, enthalten jedoch Zucker. Auch ein salziger Snack ist sinnvoll.

Alkohol sollte vermieden werden – er entzieht dem Körper Wasser und Mineralstoffe, macht müde und erhöht das Risiko der Austrocknung.

Weitere Tipps:

  • Lauwarm duschen statt kalt
  • Feuchte Tücher, Fußbäder, Wasserspray zur Abkühlung
  • Aktivitäten in die kühleren Tageszeiten legen
  • Wohnräume abdunkeln und gut lüften
  • Medikamente ärztlich auf Hitzetauglichkeit prüfen
  • Leichte, helle Kleidung tragen
  • Sonnenschutz nicht vergessen

Wer die Signale seines Körpers ernst nimmt, kommt auch durch heiße Tage gesund und sicher. (dpa/axt)