
Schwindel ist nicht immer gleich Schwindel - wann der Arzt augesucht werden sollte.
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Schwindel im Alltag: Wann harmlos, wann gefährlich?
Schwindel kann viele Ursachen haben – von harmloser Kreislaufschwäche bis zu ernsten Erkrankungen. Wann ihr ärztliche Hilfe aufsuchen solltet.
Schwindel: Ursachen, Symptome und wann ärztliche Hilfe nötig ist
Wenn sich die Welt plötzlich zu drehen scheint, kann das verunsichern. Besonders im Frühjahr klagen viele über Kreislaufprobleme, die mit Schwindel einhergehen. Doch nicht immer sind die Beschwerden harmlos. Die Ursachen reichen von harmlosen Gleichgewichtsstörungen bis zu ernsthaften Erkrankungen.
Schwindel ist ein Symptom – keine eigenständige Krankheit
Schwindel äußert sich auf verschiedene Weise: als Drehschwindel, Schwankschwindel oder das Gefühl, in einem Aufzug auf und ab zu fahren. Oft sind Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Augenzittern oder Sehstörungen vorhanden. Ursachen können Durchblutungsstörungen, neurologische Erkrankungen oder Probleme im Innenohr sein. Manchmal bleibt eine organische Ursache unklar.
Gutartiger Lagerungsschwindel und funktioneller Schwindel
Der sogenannte Lagerungsschwindel ist unangenehm, aber harmlos. Er tritt kurzzeitig auf, wenn die Kopfposition verändert wird. Auslöser sind kleine Ablagerungen im Innenohr, die durch spezielle Bewegungsübungen wieder gelöst werden können. Funktioneller Schwindel hingegen geht oft mit Stress, Angststörungen oder Depressionen einher. Hier können gezieltes Gleichgewichtstraining und psychotherapeutische Maßnahmen helfen.
Schwindel als Warnsignal für ernste Erkrankungen
Ein anhaltender oder wiederkehrender Schwindel kann auf schwerwiegendere Gesundheitsprobleme hindeuten. Die sogenannte Schwindelmigräne tritt oft zusammen mit Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen auf. Morbus Menière, eine Erkrankung des Innenohrs, führt zu plötzlichen Anfällen mit starkem Drehschwindel, Ohrensausen und Hörverlust. Auch eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs kann zu tagelangem Schwindel führen. Kritisch wird es, wenn eine Schädigung des Gleichgewichtszentrums im Gehirn durch einen Infarkt vorliegt – in solchen Fällen ist eine sofortige Behandlung in der Klinik notwendig.
Medikamente als Auslöser und wann ein Arztbesuch ratsam ist
Schwindel kann auch durch Medikamente verursacht werden, insbesondere durch blutdrucksenkende Mittel oder Wechselwirkungen mehrerer Arzneimittel. Wer nach der Einnahme neuer Medikamente Schwindel bemerkt, sollte Rücksprache mit der Apotheke oder Arztpraxis halten. Grundsätzlich gilt: Bei häufigem oder lang anhaltendem Schwindel sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um ernste Ursachen auszuschließen. (pm/mca)