
Die Brille ist eine der wichtigsten Sehhilfen für Kurz- und Weitsichtige.
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Sehhilfe richtig pflegen – so werden Brille und Kontaktlinsen wieder sauber
Ohne Brille oder Kontaktlinsen können viele Menschen nicht ausreichend in die Ferne blicken. Die Sehhilfe gleicht Fehlsichtigkeit aus und gilt als Therapie der Wahl. Zu einer effizienten Augengesundheit gehört es, Brillen und Kontaktlinsen regelmäßig zu reinigen. Schmutz auf der Linse kann zu Augenentzündungen führen, eine rissige und verkratzte Brille erschwert die klare Sicht. Wir haben die besten Tipps zur Brillen- und Linsenpflege, die zur Routine von Menschen mit Sehschwäche gehören sollten.
Passend ausgewählt – die richtige Sehhilfe erleichtert die Pflege
Optimale Pflege ist wichtig für eine zuverlässige Sichtkorrektur. Schon bei der Auswahl von Brillen und Linsen ist es wichtig, auf die Qualität zu achten. Hochwertige Brillengestelle überzeugen beispielsweise nicht nur modisch, sondern auch in Sachen Verarbeitungs- und Materialqualität. Das ist wichtig, denn nur so übersteht die Brille tägliche Pflegeanwendungen problemlos. Schwierigkeiten gibt es bei Brillen mit vielen Winkeln und schwer zugänglichen Ecken, da sich Schmutz hier ansammeln und absetzen kann.
Brille putzen leicht gemacht – so bleibt die Sicht klar
Die Gläser der Brille sind empfindlich und benötigen sorgfältige Pflege. Das schnelle „Blankreiben“ am Pullover ist fatal, da es zu Kratzspuren kommen kann. Schon winzige Staubpartikel können die Beschichtung der Brillengläser beschädigen und Spuren hinterlassen. Mit speziellen Brillenreinigungstüchern gelingt die Reinigung schnell und effizient. Einmal pro Woche gehören nicht nur die Gläser, sondern auch der Rest der Brille geputzt. Die nachfolgende Anleitung sorgt innerhalb weniger Minuten für einen klaren Durchblick:
- Mit Wasser und Seife wird das Brillengestell gründlich geputzt.
- Fugen und Nischen zwischen den Bügeln lassen sich mit einem Wattestäbchen reinigen.
- Eine Mischung aus Spülmittel und Wasser entfernt Fett von den Gläsern.
- Nachdem das Reinigungsmittel abgespült wurde, erfolgt die Politur mit einem Mikrofasertuch.
Tipp: Beschichtete Brillen (Lotuseffekt) reagieren sehr empfindlich auf Reinigungsmittel. Hier empfiehlt sich die Nutzung eines spezialisierten Brillensprays, dass direkt auf die Bedürfnisse der Glasreinigung zugeschnitten ist.
Brillenreinigung mit Ultraschall – die Königsklasse für Brillenträger
Eine effiziente Reinigungsmethode bietet das Ultraschallbad. Die Brille wird hier für einige Minuten eingelegt und während des Ultraschallprozesses gereinigt. Winzige Schallwellen sorgen dafür, dass Schmutz „gebrochen“ und abgetragen wird. Nicht jedes Ultraschallbad ist für Brillen geeignet, beim Kauf ist auf Kompatibilität zu achten. Befüllt wird das Gerät mit Wasser und einer speziellen Reinigungsflüssigkeit für Brillen. Der Vorgang dauert rund drei Minuten und sollte höchstens einmal pro Woche durchgeführt werden.
Die Reinigungsergebnisse übersteigen die Qualität der Handreinigung deutlich, denn Ultraschall löst auch verborgene Verschmutzungen in jedem Bereich. Problematisch ist die Nutzung bei minderwertigen Brillen, da hier Farbverluste am Gestell möglich sind. Hinzu kommt, dass Brillen mit farbigen oder stark beschichteten Gläsern nicht so häufig per Ultraschall gereinigt werden dürfen. Vor der Nutzung ist Rücksprache mit dem Optiker sinnvoll.

Klein und praktisch, Kontaktlinsen verbessern die Sicht sofort.
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Kontaktlinsenpflege – das richtige Reinigungssystem finden
Rund 3,4 Millionen Menschen tragen in Deutschland Kontaktlinsen zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit. Die Reinigung ist komplexer als bei Brillen, da die Linse direkt auf dem Auge sitzt. So ist die Gefahr groß, dass bei unsachgemäßer Nutzung Bakterien ins Auge gelangen. Die Reinigung lässt sich durch die Nutzung von Tageslinsen vermeiden, da diese nur für die Tragedauer eines Tages vorgesehen sind.
Der Optiker verkauft nicht nur Linsen, sondern auch das passende Reinigungssystem. Dabei wird zwischen folgenden Systemen unterschieden:
- Die All-in-One-Lösung: Solche Kombipakete enthalten alles, was zur Kontaktlinsenpflege nötig ist. Die wichtigsten Schritte inklusive Desinfektion und Aufbewahrung passieren hier mit einem Set. Obwohl solche Lösungen teurer sind, lohnen sie sich für Dauerlinsenträger oft.
- Peroxidsysteme: Für empfindliche Augen bietet sich die Kontaktlinsenreinigung mit Peroxid an. Die Substanz hat eine hohe Desinfektionskraft und ist gut verträglich. Nachteil hierbei ist, dass zuvor eine gesonderte Reinigung stattfinden muss.
So funktioniert die Reinigung von Kontaktlinsen
Vor der Reinigung ist Handhygiene wichtig. Die Kontaktlinse wird mit trockenen und sauberen Fingern aus dem Auge genommen und auf die Handfläche gelegt. Anschließend wird die Sehhilfe mit der Reinigungsflüssigkeit beträufelt und mit den Fingern abgerieben. Auf diese Weise lassen sich winzige Schmutzpartikel entfernen.
Mit einem Kontaktlinsen-Spülmittel wird der gelöste Schmutz im nächsten Schritt von der Linse befördert. Sehr beliebt ist Kochsalzlösung, da diese einen hohen Reinigungseffekt hat. Wird die Kontaktlinse nun nicht wieder eingesetzt, ist ein Aufbewahrungsbehälter nötig. Die hierfür vorgesehenen Döschen werden mit Pflegelösung befüllt und anschließend mit den Linsen bestückt. Es ist wichtig, dass Kontaktlinsen permanent in Flüssigkeit gelagert werden, da sie sonst austrocknen.
Sobald die Sehhilfe wieder eingesetzt wird, darf sie aus dem Flüssigkeitsbad entnommen werden. Vor dem Einsetzen ist es wichtig, die Linse noch einmal gründlich abzuspülen, um keine Augenreizung zu verursachen. Die Pflegeflüssigkeit wird täglich gewechselt, da sich hier trotz vorheriger Linsenreinigung Bakterien absetzen können.
Pflegetipps für Kontaktlinsen – was Träger beachten sollten
Kontaktlinsenhygiene ist von großer Bedeutung, denn mangelnde Pflege führt zu Augenerkrankungen. Wichtig ist auch eine regelmäßige Tragepause, um einen Sauerstoffmangel sicherzustellen. Die Anzahl der Sehhilfenutzer hat durch Arbeiten im Homeoffice zugenommen. Bei häufiger Bildschirmarbeit kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu Kontaktlinsen eine Brille (eventuell mit Blaulichtfilter) zu tragen.
Unabhängig von der Häufigkeit der Kontaktlinsennutzung ist ein regelmäßiger Wechsel zwingend. Tageslinsen sollten maximal einen Tag getragen werden, Monatslinsen nicht länger als 30 Tage. Der Kontaktlinsenbehälter ist auch kein Produkt für die Ewigkeit, nach rund einem Monat ist ein Wechsel sinnvoll. Die nötige Pflegelösung ist immer nur für die einmalige Anwendung konzipiert und muss danach entsorgt werden. Ist sie einmal angebrochen, hält sie für ca. 3 Monate. Anschließend geht der desinfizierende Effekt verloren und die Gefahr einer mangelnden Reinigung droht.
Fazit: Hygiene bei der Sehhilfe – zum Schutz der eigenen Sicht
Das Tragen von Brille oder Kontaktlinsen ist mit einem erhöhten Aufwand im Alltag verbunden. Beide Sehhilfen benötigen regelmäßige Pflege, um optimal zu funktionieren. Brillenträger profitieren von effizienten Möglichkeiten wie Ultraschall, Kontaktlinsenträger können den Pflegeaufwand durch Tagesprodukte reduzieren. Bei beiden Arten der Sehhilfe liegt der Reinigungsaufwand bei weniger als zehn Minuten täglich. Mangelhaft gepflegte Brillen und Kontaktlinsen sind ein potenzieller Bakterienherd und können Augenentzündungen hervorrufen. Kommt es zu entsprechenden Symptomen, ist ein Besuch beim Augenarzt zwingend!