
Immer weniger junge Frauen greifen als Verhütungsmittel zur Antibabypille.
Foto: Annette Riedl
Sex ohne Pille: Frauen rebellieren gegen Hormone
Nur noch 30 Prozent der jungen Frauen in Niedersachsen nutzen die Antibabypille. Vor vier Jahren waren es deutlich mehr.
Weniger Pille bei jungen Frauen in Niedersachsen
In Niedersachsen greifen immer weniger junge Frauen zur Antibabypille. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach erhielten 2024 nur noch 30 Prozent der 13- bis 21-jährigen TK-versicherten Mädchen und Frauen im Bundesland ein Rezept für die Pille – vor vier Jahren waren es noch rund 44 Prozent.
Bundesweiter Rückgang bei Pillenverordnungen
Auch bundesweit ist der Trend eindeutig: Der Anteil junger Frauen, die mit der Pille verhüten, sank von 39 Prozent im Jahr 2020 auf 26 Prozent im Jahr 2024. Damit hat sich der Wert innerhalb weniger Jahre um rund ein Drittel verringert. Der Rückgang spiegelt ein verändertes Bewusstsein für Nebenwirkungen und Alternativen wider.
Beratung und individuelle Entscheidung entscheidend
Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen, betont: „Die Wahl der passenden Verhütungsmethode ist eine persönliche Entscheidung. Wichtig ist, dass junge Frauen Zugang zu umfassender Beratung haben.“ Trotz des Rückgangs zählt die Pille weiterhin zu den meistgenutzten Verhütungsmitteln.
Nicht jede Pille ist gleich
Bei der Auswahl spielt nicht nur die grundsätzliche Entscheidung für oder gegen die Pille eine Rolle – auch das Präparat selbst kann entscheidend sein. Studien belegen, dass unterschiedliche Wirkstoffe wie bestimmte Gestagene ein variierendes Risiko für Nebenwirkungen wie Thrombosen bergen. Eine ärztliche Beratung hilft, passende Präparate mit möglichst geringem Risiko zu finden. (pm/mca)