
Studie: Alkohol schädigt bei Frauen schneller das Gehirn.
Foto: Hildenbrand
Studie: Alkohol schädigt bei Frauen schneller das Gehirn
Neue Forschung zeigt: Alkohol greift bei Frauen das Gehirn schneller an als bei Männern. Die Immunzellen im Kopf reagieren besonders sensibel.
Alkohol wirkt bei Frauen stärker – Gehirn zeigt früher Schäden
Eine neue US-Studie zeigt: Frauen sind bei regelmäßigem Alkoholkonsum besonders gefährdet. Forschende der Yale School of Medicine fanden heraus, dass bei Alkoholabhängigkeit die Immunabwehr im weiblichen Gehirn schneller zusammenbricht – mit möglichen Folgen für Gedächtnis, Konzentration und Gefühlsleben.
Mikroglia im Fokus – Gehirnzellen verlieren ihre Schutzfunktion
Im Zentrum der Studie stehen sogenannte Mikroglia – spezialisierte Immunzellen im Gehirn. Sie räumen beschädigte Nervenzellen ab und halten Entzündungen in Schach. Bei süchtigen Frauen waren deutlich weniger dieser Zellen nachweisbar als bei gesunden. Bei Männern zeigten sich dagegen kaum Unterschiede – ein Hinweis auf eine geschlechtsspezifische Schwäche.
Kleinhirn betroffen – Denken und Bewegung leiden
Die Forscher beobachteten zudem Defizite bei der sogenannten Exekutivfunktion – also der Fähigkeit zu planen, Probleme zu lösen und den Alltag zu organisieren. Besonders betroffen: das Kleinhirn, das neben Bewegungen auch Emotionen und Denkprozesse beeinflusst. Viele der befragten Frauen berichteten zusätzlich über depressive Verstimmungen und Ängste.
Geschlechtsspezifische Suchttherapie gefordert
Die Studienautorinnen kritisieren, dass viele Suchttherapien vor allem auf männlichen Probanden beruhen. Sie fordern eine Behandlung, die auf die besonderen biologischen Voraussetzungen von Frauen eingeht – etwa mit Medikamenten, die gezielt das Immunsystem im Gehirn stärken. Das berichtet t-online. (mca)