
Orangen sind echte Vitamin-C-Bomben – schon eine mittelgroße Frucht deckt fast den gesamten Tagesbedarf.
Foto: Uwe Bender
Vitamin-C-Hype: So viel bringt das Power-Vitamin wirklich
Vitamin C gilt als Wundermittel gegen Erkältung – aber was sagt die Wissenschaft dazu wirklich?
Woher kommt der Hype?
In den 1930ern wurde Vitamin C durch eine Werbekampagne des Schweizer Unternehmens Roche bekannt. Später behauptete Nobelpreisträger Linus Pauling, hochdosiertes Vitamin C könne nicht nur Erkältungen, sondern sogar Krebs heilen. Doch aktuelle Studien zeichnen ein differenzierteres Bild.
Was sagt die Forschung?
Eine große Übersichtsarbeit des Cochrane-Netzwerks (2013) kommt zu folgenden Ergebnissen:
Vorbeugung? Nein – regelmäßige Einnahme von Vitamin C schützt nicht vor Erkältungen.
Verlauf? Ja – die Einnahme kann Dauer und Schwere leicht verringern (Erwachsene: 8 Prozent, Kinder: 14 Prozent).
Besondere Gruppen? Bei extremer körperlicher Belastung kann Vitamin C das Risiko halbieren.
Neuere Studien (z. B. 2020) fanden dagegen keinen Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen.
Was Vitamin C im Körper wirklich bewirkt
Trotzdem bleibt Vitamin C essenziell: Es unterstützt das Immunsystem, reduziert Müdigkeit und schützt Zellen vor oxidativem Stress. Der Tagesbedarf liegt laut DGE bei 95–110 mg, bei Rauchern deutlich höher.
Zuviel des Guten? Ein Zuviel ist meist unproblematisch – überschüssiges Vitamin C wird ausgeschieden. Doch bei extrem hohen Dosen (über 3 g täglich) kann es zu Durchfall und Blähungen kommen. Menschen mit Nierenproblemen sollten vorsichtig sein. Das berichtet die Augsburger Allgemeine. (feh)