Zeven: Bewährung für zwei mutmaßliche Betrüger

Von Joachim Schnepel

18. Dezember 2017 // 17:15

Sie kamen glimpflich davon, jedenfalls dann, wenn man sich den angerichteten Schaden betrachtet. Zu Bewährungsstrafen hat das Amtsgericht Zeven am Montag nach fast vierstündiger Verhandlung eine Frau und einen Mann aus Boitzen verurteilt.

Bewährungszeit beträgt drei Jahre

Der 71-jährige Mann bekam zehn Monate, die 67-jährige Frau ein Jahr und drei Monate. Die Gefängnisstrafen wurden zur Bewährung ausgesetzt, weil die beiden Angeklagten bisher ein unbescholtenes Leben geführt haben. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre. Während dieser Zeit dürfen sich die Verurteilten nichts zuschulden kommen lassen, sonst kann die Bewährung widerrufen werden, wie die Richterin erläuterte.

Fast 100.000 Euro Schaden

Den von ihnen angerichteten Schaden, fast 100.000 Euro, müssen sie ersetzen. Die Angeklagten sollen zwischen 2015 und 2016 auf einem Dreiseitenhof in Boitzen bei Heeslingen ein Mehrgenerationenwohnprojekt unter dem Motto "Wohnen und Pflegen im Alter" mit angeschlossener Tierzucht (Alpakas) und Kultur geplant haben und dafür beim zuständigen Landesamt einen Zuschuss von 100.000 Euro beantragt haben.

Gelder auf diversen Konten verteilt

Dieser wurde ihnen auch gewährt, das Projekt allerdings nie verwirklicht. Nachdem dies klar war, forderte die Behörde den gewährten Zuschuss zurück. Es floss aber kein Geld. Denn die beiden Angeklagten hatten nach eigenen Angaben nicht das notwendige Eigenkapital von 230.000 Euro. Stattdessen wurde das gewährte Fördergeld auf diverse Konten verteilt, wobei das Gericht Mühe hatte, die genauen Geldströme nachzuvollziehen.

Sie müssen den Schaden wiedergutmachen

Die beiden Angeklagten, von denen nur der Mann die Vorwürfe teilweise einräumte, müssen den Schaden nun wiedergutmachen. Es dürfte allerdings fraglich sein, ob bei ihnen etwas zu holen ist, denn beide stecken bis zum Hals in Schulden.

Foto: Albers