
Der Angeklagte sitzt vor Prozessbeginn in einem Gerichtssaal im Landgericht. Der angeklagte 19-Jährige wurde dafür verurteilt, im Juni 2022 in Cloppenburg seine zwei Monate alte Tochter durch Schläge getötet zu haben.
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Zwei Monate alte Tochter getötet: Sieben Jahre Haft für Vater
Wegen der Tötung seiner zwei Monate alten Tochter muss ein 19-Jähriger ins Gefängnis. So lautet das Urteil des Landgerichts Oldenburg.
Köperverletzung mit Todesfolge
Das Landgericht Oldenburg verhängte am Dienstag, 13. Dezember 2022, nach dem Jugendstrafrecht eine Haftstrafe über sieben Jahre wegen Körperverletzung mit Todesfolge, wie ein Gerichtssprecher sagte. Der junge Mann hatte im Juni 2022 in Cloppenburg das Baby in seinem Körbchen mit der Faust so heftig geschlagen, dass es innerhalb von Minuten starb.
Angeklagter und Kindsmutter völlig überfordert
Das Gericht konnte keinen Tötungsvorsatz des Mannes erkennen, sagte der Sprecher. Der Angeklagte, der mit 18 Vater geworden war, und die Kindsmutter seien mit dem Kind völlig überfordert gewesen. Der angeklagte Deutsche hatte die Tat zum Prozessauftakt gestanden und bedauert. Er habe das schreiende Kind geschlagen, damit es ruhig sei. Seine Verlobte sei zur Tatzeit stundenlang mit Freundinnen unterwegs gewesen. Nachdem der Säugling sich nicht mehr geregt habe, habe er den Rettungsdienst benachrichtigt.
Regelmäßig Drogen konsumiert
Woher ältere Verletzungen im Rippenbereich und im Gehirn des Kindes stammten, konnte im Prozess nicht geklärt werden, wie der Sprecher sagte. Der Angeklagte hatte angegeben, mit seiner Verlobten regelmäßig Drogen konsumiert zu haben. Der Drogenmissbrauch habe aber zu keiner verminderten Schuldfähigkeit geführt, sagte der Sprecher. (dpa)