Der Stad-Schiffstunnel

Der Stad-Schiffstunnel soll umgerechnet 600 Millionen Euro kosten

Foto: Eckardt

Kreuzfahrt & Schiffe

Erster Schiffstunnel der Welt für Kreuzfahrtschiffe nimmt Fahrt auf

25. Juni 2025 // 11:00

Für den weltweit ersten Schiffstunnel für Fracht- und Kreuzfahrtschiffe sind drei Angebote eingegangen. Norwegen will mit dem Bau 2026 beginnen – die Kosten liegen bei 600 Millionen Euro.

Erster Schiffstunnel dieser Größenordnung

Das Vergabeverfahren für den Bau des Stad-Schiffstunnels, dem ersten Schiffstunnel der Welt für Fracht- und Kreuzfahrtschiffe, ist mit dem Eingang von drei Angeboten der Bauunternehmen nun einen weiteren Schritt vorangekommen, wie die norwegische Küstenverwaltung jetzt mitteilte.

Anbieter aus Norwegen und Frankreich

Die Frist für die Einreichung erster Angebote im Ausschreibungsverfahren für den Stad-Schiffstunnel endete am 10. Juni. Bis zum Ablauf der Frist hatten alle drei präqualifizierten Bieter ihre Angebote eingereicht. Es handelt sich um das Joint Venture Skanska Norge AS und Vassbakk & Stol AS (Norwegen), AF Gruppen Norge AS (Norwegen) und Eiffage Génie Civil (Frankreich).

Details zu Angeboten bleiben vertraulich

Wie Generaldirektor Einar Vik Arset mitteilte, dürfen nun aus Wettbewerbsgründen keine Details zu Preisen oder anderen vertraulichen Informationen bekannt gegeben werden. Die eingereichten Angebote werden nun nach den für das Ausschreibungsverfahren geltenden Regeln, Anforderungen und Kriterien bewertet. Sobald diese Bewertung abgeschlossen ist, werden seitens der Küstenverwaltung weitere Informationen bekannt gegeben.

Beginn der Bauarbeiten im nächsten Jahr

Das Bauvorhaben selbst wird im Rahmen eines Turnkey-Vertrages durch einen Generalunternehmer durchgeführt, schon im Jahr 2026 sollen die Bauarbeiten beginnen.

„Konstruktiver Dialog“ mit Anbietern

Vor der Angebotsabgabe erfolgte noch ein letztes Klärungstreffen mit den Unternehmen. „Ziel war es, den Bietern die bestmögliche Grundlage für die Erstellung guter und realistischer Angebote zu geben. Wir haben einen engen und konstruktiven Dialog geführt und wertvolle Anregungen und Austauschmöglichkeiten erhalten, unter anderem zu Antriebsmethoden und Materialauswahl. Es gab auch Verbesserungsvorschläge für Anforderungen und Lösungen“, erklärte Harald Inge Johnsen, Projektmanager für den Stad-Schiffstunnel bei der norwegischen Küstenverwaltung.

Kosten in Höhe von 600 Millionen Euro

Die erzielten Preise werden für den weiteren Projektverlauf ausschlaggebend sein. Überschreiten sie den genehmigten Kostenrahmen, muss ein neuer Kostenrahmen vom Storting, dem norwegischen Parlament, genehmigt werden. Bleiben die Kosten im Rahmen, bedarf es für den Baubeginn lediglich einer Anschubfinanzierung aus dem Staatshaushalt. Auf Grund stark gestiegener Kostenschätzungen wird derzeit mit einem Kostenrahmen von bis zu 7 Milliarden Norwegischer Kronen (circa 600 Millionen Euro) gerechnet.

Zugang zu Meeresabschnitt soll besser werden

Das Ziel des Stad-Schiffstunnelprojekts besteht darin, die Zugänglichkeit und Sicherheit für den Seetransport hinter Stad zu verbessern, dem wahrscheinlich wetterexponiertesten und gefährlichsten Meeresabschnitt entlang der norwegischen Küste. Darüber hinaus wird das Projekt optimiert, um weitere Vorteile zu erzielen. Die norwegische Küstenverwaltung wurde mit dem Bau des Stad-Schiffstunnels beauftragt.

Bauzeit von fünf Jahren erwartet

Der Schiffstunnel wird am schmalsten Stück der Halbinsel Stad gebaut, zwischen Moldefjord und Kjødepollen, im Vanylvsfjord. Dabei wird mit einer Bauzeit von fünf Jahren gerechnet. Der Tunnel wird 1,7 Kilometer lang (2,2 Kilometer mit Einfahrtsbereichen), 50 Meter hoch und 36 Meter breit sein. Damit können dort die Schiffe bis zur Größe der Postschiffsroute (Kystruten/Hurtigruten) den Schiffstunnel sicher nutzen, wobei bis heute nicht geklärt ist, ob diese Schiffe den Tunnel überhaupt regelmäßig nutzen werden. (dly)

Der Meeresabschnitt hinter Stad: Hier soll der Schiffstunnel entstehen.

Der Meeresabschnitt hinter Stad soll sicherer und zugänglicher werden.

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