
Der Neubau der Liegeplätze 5, 6 und 7 im Cuxhavener Hafen erfordert den Einsatz von fünf Offshore-Arbeitsgeräten, deren Spezialfunktionen eng aufeinander abgestimmt sind.
Foto: Scheer
Neue Liegeplätze in Cuxhaven: So läuft der Mega-Ausbau am Hafen
Drei neue Liegeplätze, 38 Hektar Terminalfläche und bis zu 300 Millionen Euro Investition: Der Hafen Cuxhaven wird zum Knotenpunkt für Windkraftlogistik. Die Bauarbeiten laufen – tideabhängig, technisch anspruchsvoll und nicht ohne Kritik.
Cuxhaven baut drei neue Liegeplätze für Windkraft-Riesen
Seit dem Frühjahr wird in Cuxhaven kräftig gerammt, geschweißt und gespült: Die landeseigene Hafenbetriebsgesellschaft NPorts baut gleich drei neue Liegeplätze direkt am Elbe-Fahrwasser. Ziel ist, Platz für den wachsenden Windkraft-Umschlag zu schaffen.
1.250 Meter neuer Kai – für die Energiewende
Zwischen dem bestehenden Europakai (Liegeplatz 4) und dem Offshore-Terminal (Liegeplatz 8) entsteht ein 1.250 Meter langer Lückenschluss. Die neuen Liegeplätze 5, 6 und 7 sind speziell für den Umschlag von On- und Offshore-Windkraftanlagen vorgesehen.
Ein Konsortium aus vier Unternehmen ist für den Bau verantwortlich, darunter Depenbrock, Tagu und Heinrich Hirdes.
Rammarbeiten laufen wie am Fließband
Aktuell sind etwa zwei Drittel der Rammarbeiten für die Liegeplätze 5 und 6 geschafft. Die Arbeiten erfolgen abschnittsweise, vergleichbar mit einem „Fließband auf dem Wasser“. Insgesamt sind fünf schwere Offshore-Geräte im Einsatz, darunter die „Simone“, „Kurt“, „Annegret“ und die Hubinsel „JB“.
Kritik wegen Baulärm – besonders sonntags
Die Arbeiten sind tideabhängig, deshalb wird oft auch am Sonntag gearbeitet – was zuletzt zu Lärmbeschwerden führte. Laut Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD) liegt aber eine Ausnahmegenehmigung vor. Die Rammarbeiten dauern voraussichtlich bis Frühjahr 2026.
300 Millionen Euro für die Hafen-Zukunft
Das Projekt wird mit bis zu 200 Millionen Euro durch Bund und Land Niedersachsen gefördert. Weitere 100 Millionen Euro kommen aus der Hafenwirtschaft. Die neuen Flächen (jeweils 19 Hektar) wurden an die Cuxport GmbH und die Cuxhaven Terminal GmbH & Co. KG vergeben. Die Fertigstellung ist für 2027 bzw. 2028 geplant.
Als ökologischer Ausgleich ist die naturschutzfachliche Entwicklung von 150 Hektar Fläche vorgesehen.
(ce/mcw/dm)