
Besucherflut: Kreuzfahrtschiffe bringen Tausende, doch der wirtschaftliche Nutzen bleibt aus. Die lokale Bevölkerung leidet.
Foto: MSC Cruises
Neue Touristen-Gebühr: Hier wird es für Kreuzfahrer jetzt richtig teuer
Griechenland zieht Konsequenzen aus dem Ansturm der Kreuzfahrttouristen. Ab Juli wird für jeden Landgang eine Gebühr fällig – mit deutlichen Preisunterschieden je nach Saison und Reiseziel.
Massentourismus belastet Küstenorte
Mittelmeerregionen sind seit Jahren vom wachsenden Tourismusdruck betroffen. Besonders stark trifft es kleinere Küstenstädte und Inseln. Während Besucher die malerische Umgebung genießen, geraten Infrastruktur, Preise und Ressourcen zunehmend unter Druck. Kreuzfahrten verstärken das Problem – allein 2024 reisten laut Deutschem Reiseverband rund 3,8 Millionen Deutsche auf hoher See, deutlich mehr als noch vor zwei Jahrzehnten.
Kurzbesuche mit langem Nachhall
Kreuzfahrtschiffe bringen täglich Tausende Gäste in südeuropäische Häfen. Innerhalb weniger Stunden strömen sie durch Altstädte und Sehenswürdigkeiten. Doch oft bleibt der wirtschaftliche Nutzen gering. Viele Passagiere konsumieren kaum vor Ort, da sie an Bord versorgt werden. Zurück bleibt vor allem Müll – und Frust bei der lokalen Bevölkerung.
Griechenland reagiert mit Gebührenmodell
Ab dem 1. Juli erhebt Griechenland eine „Ankunftsgebühr“ für Kreuzfahrtgäste. Wer an Land geht, zahlt künftig fünf Euro – auf beliebten Inseln wie Mykonos oder Santorini sogar 20 Euro. In der Nebensaison sinkt die Abgabe auf drei beziehungsweise zwölf Euro. Mit dieser Maßnahme sollen Besucherströme besser gelenkt und die Belastung der Gemeinden reduziert werden.
Unmut über Tagesgäste wächst
Die Maßnahme ist Teil eines größeren Problems: In Spitzenzeiten liegen bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig vor Anker. Die kurzen Aufenthalte der Gäste entlasten die Wirtschaft kaum, verschärfen aber Verkehrs- und Umweltprobleme. Die Gebühren sollen nun auch ein Signal setzen – für mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung. Das berichtet Watson.de. (feh)