Allure of the Sea

Das Schiff „Allure of the Seas“ verlässt die finnische Werft in Turku, wo sie gebaut wurde. (zu dpa: „Tödlicher Sturz auf Kreuzfahrt: Familie klagt gegen Reederei“)

Foto: Vesa - MattiVaara/dpa

Kreuzfahrt & Schiffe

Tod auf Kreuzfahrt: Tochter verklagt Reederei nach Alkohol-Flatrate

5. November 2025 // 10:00

Eine 66-Jährige stürzt nach starkem Alkoholkonsum von einem Kreuzfahrtschiff. Ihre Tochter verklagt nun die Reederei Royal Caribbean.

Tod auf Kreuzfahrt: Tochter erhebt schwere Vorwürfe

Ein tragischer Fall aus den USA für Diskussionen über die Sicherheitsregeln auf Kreuzfahrten. Eine 66 Jahre alte Frau ist während einer Taylor-Swift-Kreuzfahrt von Bord der Allure of the Seas gestürzt und ums Leben gekommen. Ihre Tochter klagt nun gegen die Reederei Royal Caribbean – sie macht das unbegrenzte Alkoholangebot an Bord für den Tod verantwortlich.

Getränkepaket soll zum Verhängnis geworden sein

Die Frau hatte laut Klageschrift ein „All-Inclusive“-Getränkepaket gebucht und während der Fahrt stark alkoholisiert weitergetrunken. Innerhalb von sechs Stunden soll sie immer wieder Alkohol serviert bekommen haben – obwohl ihr Zustand bereits kritisch gewesen sei. Laut den Anwälten schwankte die 66-Jährige, stotterte und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Dennoch habe die Crew weiterhin Alkohol ausgeschenkt.

Letzte Erinnerung der Tochter: „Sie saß auf dem Geländer“

Der Unfall ereignete sich am Abend des 22. Oktober 2024 in der Kabine der Frau, kurz vor den Bahamas. Ihre Tochter Megan Klewin schilderte später gegenüber dem Sender CBS News: „Als ich das nächste Mal aufblickte, sah ich sie von hinten. Sie saß auf dem Balkongeländer – und stürzte dann hinab.“

Der Anwalt der Familie, Spencer Aronfeld aus Miami, spricht laut t-online.de von einem systemischen Problem in der Kreuzfahrtbranche. „Royal Caribbean verkaufte nicht nur Getränke – sie verkauften Gefahr“, sagte er. Seine Kanzlei will mit der Klage erreichen, dass Reedereien künftig keine unbegrenzten Alkohol-Flatrates mehr anbieten dürfen.

Branche unter Druck nach tödlichem Unfall

Der Fall könnte Signalwirkung haben: Sollten Gerichte dem Anwalt Recht geben, müssten Kreuzfahrtgesellschaften weltweit ihre All-inclusive-Angebote überdenken. Für Megan Klewin ist die Klage zugleich ein Versuch, den Tod ihrer Mutter aufzuklären – und sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt. (re)