
Auch wenn's schick aussieht: Der Bart verträgt sich einfach nicht mit Atemschutzgeräten.
Foto: Jürgen Burkhardt/dpa
Bartverbot bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Schlechte Nachrichten für hippe Vollbartträger - der Bart muss ab! Zumindest bei Feuerwehrmännern. Dafür setzt sich Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg ein. Ihr geht es damit um das Retten von Menschenleben. Auch in Bremerhaven ist das ein Thema. via GIPHY
Atemschutzmasken liegen nicht an
Denn ihrer Ansicht nach verträgt sich der moderne Gesichtsschmuck nicht mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr. "Die Atemschutzmasken vertragen keine Gesichtsbehaarung, sie sollen ja dicht anliegen", sagte die 43-Jährige dem HR-Nachrichtenportal "hessenschau.de".
Todesfälle durch Rauchgase
Es steht also die Sicherheit im Fokus. Es habe bereits Fälle gegeben, wo Feuerwehrmänner gestorben seien, weil wegen ihres Barts ihre Maske nicht mehr gegen Rauchgase geschützt habe. Dittmar appelliert daher an die Träger von Atemschutzgeräten, "ihr selbstgewähltes Ehrenamt von der Wertschätzung vielleicht doch etwas höher anzusetzen als ihr Erscheinungsbild als modischer Hipster". via GIPHY
Thema auch in Bremerhaven nicht neu
Für Stefan Zimdars, den Pressesprecher der Bremerhavener Feuerwehr, ist die Diskussion um Bartwuchs bei Feuerwehrmännern nicht neu. "Es gibt einen Bart-Erlass in der Feuerwehr-Dienstvorschrift, der dieses Thema ganz klar regelt", sagt er.
Auch Narben können Ausschlusskriterium sein
Wörtlich steht da: "Einsatzkräfte mit Bart oder Koteletten im Bereich der Dichtlinie von Atemanschlüssen sind für das Tragen von Atemschutzgeräten ungeeignet." Auch andere Kriterien, wie beispielsweise tiefe Narben oder spezieller Ohrschmuck, können Feuerwehrleute vom Tragen der Geräte ausschließen.
Nur ehrenamtliche Feuerwehrleute dürfen noch Bart tragen
Laut Zimdars gibt es aber einen wichtigen Unterschied zwischen Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr. Denn während ein Lehrgang für das Tragen von Atemschutzgeräten bei der Berufsfeuerwehr zur Grundausbildung gehört, ist das bei der Freiwilligen Feuerwehr nicht der Fall. "Nur wer diesen Lehrgang absolviert hat, muss sich auch an die Dienstvorschrift zum Bartwuchs halten", sagt der Pressesprecher. via GIPHY
Im Einsatz zählt jede Minute
Und auch Zimdars betont, dass es bei dieser Vorschrift ausschließlich um die Sicherheit geht, sowohl die der Feuerwehrleute als auch die der Menschen, die gerettet werden müssen. "Wenn die Maske nicht richtig anliegt, kann das einerseits dazu führen, dass der Feuerwehrmann giftige Gase einatmet, und andererseits dazu, dass frische Luft aus dem Gerät entweicht. Das kann die Einsatzzeit erheblich verkürzen", sagt er. Dadurch könne bei der Rettung von Menschenleben kostbare Zeit verloren gehen.
"Bärte sind nun einmal in"
"Aber natürlich ist das auch bei uns ein Thema, schließlich sind Bärte zurzeit in", sagt Zimdars. "Aber jeder Beruf hat nun einmal seine Vorschriften. So wie Köche dazu verpflichtet sind, ein Haarnetz zu tragen, können Feuerwehrleute eben keinen Vollbart tragen." via GIPHY

Auch wenn's schick aussieht: Der Bart verträgt sich einfach nicht mit Atemschutzgeräten.
Foto: Jürgen Burkhardt/dpa