
Ein Mann ist auf einem E-Scooter unterwegs.
Foto: Christian Charisius/dpa
E-Scooter-Fahrer missachten rote Ampeln am häufigsten
Eine ADAC-Analyse hat Rotlichtverstöße untersucht. Das Ergebnis überrascht: E-Scooter-Fahrer missachten rote Ampeln prozentual am häufigsten.
Eine ADAC-Studie hat das Verhalten von Verkehrsteilnehmern analysiert – mit einem alarmierenden Ergebnis. E-Scooter-Fahrer missachten rote Ampeln prozentual am häufigsten.
Die Studie erfasst fast 13.000 Verkehrsteilnehmer
In München wurden an vier Kreuzungen 12.861 Verkehrsteilnehmer anonym erfasst. Dabei registrierten die Forscher 597 Rotlichtverstöße. Besonders auffällig: 15 Prozent der beobachteten E-Scooter-Fahrer fuhren trotz roter Ampel weiter. Damit liegen sie vor den Radfahrern mit 13 Prozent und den Fußgängern mit 5 Prozent. Kraftfahrzeugführer begingen mit 2 Prozent am seltensten Verstöße.
Künstliche Intelligenz im Einsatz
Für die Untersuchung wurde ein KI-gestütztes Kamerasystem eingesetzt, das die Verkehrsteilnehmer anonym erfasste und ihr Verhalten analysierte. Die Tests fanden an einem Werktag im Oktober 2024 statt, jeweils über vier Stunden hinweg.
Bußgelder und Punkte drohen
Wären alle Verstöße geahndet worden, hätten Strafen in Höhe von rund 54.270 Euro verhängt werden können. Zudem wären 559 Punkte in Flensburg eingetragen worden. Besonders hart trifft es Autofahrer bei einem qualifizierten Rotlichtverstoß: Neben 200 Euro Strafe und zwei Punkten droht ein einmonatiges Fahrverbot.
Verkehrsexperte fordert mehr Kontrollen
Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern betont, dass Rotlichtverstöße kein Kavaliersdelikt sind. Er fordert konsequentere Kontrollen, um Verstöße effektiver zu ahnden. Nur durch verstärkte Sanktionen könne das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer geschärft und langfristig mehr Sicherheit auf den Straßen gewährleistet werden. (vk)