
Im Landkreis Cuxhaven wurden wieder viele Senioren Opfer von Schockanrufen. Nicht immer ging es gut aus für die älteren Mitbürger (Symbolbild).
Foto: Karl-Josef Hildenbrand
30.000 Euro weg: Cuxland-Senioren wird Opfer von Betrügern - Polizei gibt Tipps
In dieser Woche kam es im gesamten Landkreis Cuxhaven wieder zu Schockanrufen - mit teils schlimmen Folgen für die Opfer. Die Täter versuchten mit verschiedenen Maschen an Geld oder Wertgegenstände der meist älteren Bürger zu kommen.
In vielen Fällen gaben sich die Täter als Polizeibeamte aus. In den Gesprächen wurden Notlagen von Angehörigen vorgegaukelt. So wurde zum Beispiel behauptet, dass die eigenen Kinder einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätten und die Senioren eine Kaution hinterlegen müssten, um eine Untersuchungshaft abzuwenden.
In den allermeisten Fällen handelten die Angerufenen genau richtig und beendeten sofort die Gespräche und meldeten sich im Anschluss bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle.
Otterndorferin fällt auf Betrüger herein
Leider kam es in einem Fall zu einer Geldübergabe, bei der ein hoher Schaden entstand, so die Polizei. Eine Seniorin aus Otterndorf übergab nach langer Gesprächsführung durch die Täter etwa 30.000 Euro an eine unbekannte Frau. Im weiteren Verlauf wurde sogar ein noch höherer Betrag gefordert, indem behauptet wurde, es wäre auch ein ungeborenes Kind getötet worden. Dieser Betrag wurde nur nicht gezahlt, da die Seniorin nicht über diese Geldmittel verfügte.
In diesem Zusammenhang weist die Polizei nochmals auf folgende Tipps hin:
- Sprechen Sie mit ihren Angehörigen, damit diese Betrugsmaschen keinen Erfolg mehr haben
- Die Polizei, Staatsanwälte, Gerichtsvollzieher und alle anderen Behördenvertretende verlangen niemals Wertgegenstände, Geld, Schmuck oder sonstige Dinge oder nehmen diese in Verwahrung.
- Etwas wie eine Kaution gibt es im deutschen Strafrecht nicht.
- Die Täter erzeugen bewusst psychologischen Druck, sind sehr geschickt in der Gesprächsführung und lassen sich nur schwerlich abwimmeln. Bleiben Sie hartnäckig, hinterfragen Sie alles und lassen Sie sich zu nichts drängen.
- Oft wird gefordert, dass die Gespräche gehalten werden, z.B. auch, um zu verhindern, dass die Geschädigten ihre Angeröhrigen oder die Polizei anrufen können. Legen Sie auf und verständigen Sie die richtige Polizei.
- In Kooperation mit verschiedenen Geldinstituten wurden in der Vergangenheit spezielle Briefumschläge entwickelt, auf welchen, wie im angehängten Bild zu sehen, sechs Fragen abgedruckt sind. Diese sollen nach Möglichkeit durch die Bankmitarbeitenden verwendet werden, wenn Personen unangekündigt in den Geldinstituten erscheinen, um ungewöhnlich hoch erscheinende Geldsummen abheben zu wollen. Wenn die Geschädigten zwei oder mehr Fragen mit „Ja“ beantworten können, handelt es sich definitiv um einen Betrugsversuch. Sie sollten umgehend die Polizei informieren.
Präventionsumschlag für Geldinstitute: Wenn man zwei oder mehr dieser Fragen mit "Ja" beantworten kann, ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Betrugsversuch.
Foto: Polizei