
Wegen versuchten Mordes muss sich der 56-Jährige Landwirt (hier mit seiner Rechtsanwältin) seit heute vor dem Stader Landgericht verantworten.
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Cuxland
Bauer schießt auf Tierarzt: Prozess wegen versuchten Mordes hat begonnen
24. Juli 2017 // 12:40
Ein schießwütiger Bauer aus Osterbruch steht seit heute wegen versuchten Mordes vor dem Stader Landgericht. Der 56-Jährige hat Anfang Februar auf seinem Hof mit einer Neun-Millimeter-Pistole auf den Kreistierarzt geschossen und ihn damit lebensgefährlich verletzt.
Verstoß gegen das Tierschutzgesetz
Der Grund: Der Veterinär wollte sämtliche Schafe, Rinder und Ponys vom Hof holen. Weil die Tiere vom Bauern nicht tiergerecht gehalten wurden. Der Landwirt lebte allein auf seinem Hof. Er galt als schwieriger Eigenbrötler. Die Kreisveterinäre hatten mehrfach die Haltung der Tiere kritisiert und auf Verbesserungen gepocht. Passiert war nichts.
Bauer brüllt "Existenzvernichter"
Zusammen mit Mitarbeitern und Polizisten war der Kreistierarzt gegen 8 Uhr auf den Hof gekommen, um die Tiere abzuholen. Nach kurzem Streitgespräch mit dem Bauern verschwand dieser in seinem Stall. Während alle auf ihn warteten, stieg er auf den Stallboden, öffnete eine Luke und schoss plötzlich ohne jede Vorwarnung auf den Veterinär. "Existenzvernichter", brüllte er dabei.
Angeklagter wird vom Psychiater untersucht
So geht es aus der Anklageschrift hervor, die am ersten Prozesstag vorgetragen wurde. Der Angeklagte selbst wollte sich zu der Tat nicht äußern. Das Gericht hat beschlossen, ihn jetzt von einem Psychiater unter die Lupe nehmen zu lassen.