Brenzlige Situation in Lunestedt: Bahn nimmt Stellung

Von Jens Gehrke

21. September 2016 // 20:00

Am vergangenen Freitag (16. September) hat eine Gruppe von Schülern am Lunestedter Bahnhof verbotenerweise die Gleise betreten, um in einen Zug auf der gegenüberliegenden Seite einzusteigen. Seitdem steht der Vorwurf im Raum, der Lokführer habe die Schüler dazu aufgefordert, ins Gleisbett zu steigen. Die Deutsche Bahn hat nun den Lokführer dazu befragt.

Missverständnis setzt Bewegung in Gang

Für das Unternehmen ergibt sich folgendes Bild, das Sprecher Egbert Meyer-Lovis schildert: Der Lokführer soll aus dem Fenster geguckt haben und von einem Reisenden angesprochen worden sein. Daraufhin habe der Lokführer dem Reisenden bedeutet, dass er dessen Frage nicht verstanden habe und dieser näher kommen möge. Daraufhin hätten die Schüler das Gleisbett für den Bahnsteigwechsel betreten. „Der Lokführer hat noch geschrien, um die Schüler zurückzuhalten, doch ohne Erfolg“, so Meyer-Lovis. Es handelt sich also um ein Missverständnis.

Später Hinweis auf Zugeinfahrt

Kritiker fragen sich unterdessen, warum der Regional-Express überhaupt außerplanmäßig in Lunestedt hielt, um die Fahrgäste der wegen einer Gleissperrung ausgefallenen Regio-S-Bahn nach Bremerhaven aufzunehmen. Dadurch sei die unklare Situation erst entstanden. „Die Alternative wäre, die Fahrgäste einfach stehen zu lassen“, sagte Meyer-Lovis, das wollte man auch nicht. Fahrdienst- und Betriebsleiter hätten richtig entschieden. Fest steht, dass die Einfahrt des Regionalexpresses früher hätte angekündigt werden müssen. Meyer-Lovis räumt ein, dass es unglücklich war, dass bis 8 Uhr der digitale Fahrgastanzeiger nicht aktualisiert wurde. Der Vorfall ereignete sich gegen 7.35 Uhr.

Foto: Handyfoto privat