Mit ihren bekannten roten Jacken sind die Helfer auf dem Pferderücken - hier die Reiterstaffel des DRK Hannover - schnell als Retter zu erkennen. Bald soll eine solche Gruppe auch im Landkreis Cuxhaven unterwegs sein.

Mit ihren bekannten roten Jacken sind die Helfer auf dem Pferderücken - hier die Reiterstaffel des DRK Hannover - schnell als Retter zu erkennen. Bald soll eine solche Gruppe auch im Landkreis Cuxhaven unterwegs sein.

Foto: privat

Cuxland

Cuxhaven: Die Rettungssanitäter kommen künftig mit dem Pferd

Von Kristin Seelbach
27. April 2017 // 19:00

Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen. Doch wenn alles gut läuft, könnte schon in einigen Monaten eine Reiterstaffel des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Cuxhaven unterwegs sein. Sie sollen dann zum Einsatz kommen, wenn Personen in schlecht erreichbarem Gelände verunglücken oder bei Großveranstaltungen als Sanitäts- und Streifendienst helfen. 

Inspiration durch andere Reiterstaffeln

Der Präsident des Kreisverbandes Cuxhaven, Dr. Jürgen Haselberger, hatte die Idee zur Gründung. Denn auch im Cuxland sei unwegsames Gelände häufig, zum Beispiel Wälder, Watt oder die Küstenheide. "Da kommen unsere Fahrzeuge nur schlecht hinein und Retter zu Fuß brauchen im Ernstfall vielleicht zu lange", erklärt er. Inspiriert von den Kollegen in Hannover - dort gibt es bereits seit 2006 eine solche Reiterstaffel - brachte er die Idee in Cuxhaven ein.

Ehrenamtliche Helfer nötig - am besten mit Pferd

Gut ein Jahr verging bis zum ersten Informationstreffen mit Interessierten. Denn um die Staffel aufbauen zu können, braucht das DRK ehrenamtliche Helfer. Vorkenntnisse – ob im Reiten oder Sanitätsdienst – sind, ebenso wie ein eigenes Pferd und Transportmöglichkeit, zwar wünschenswert, aber keine Voraussetzung, um bei der Reiterstaffel mitzumachen. „Nicht jeder muss zu Pferd in den Einsatz gehen, wir brauchen auch Helfer für die Organisation“, erklärt Bernward Kaltegärtner.

Fachleute vermitteln medizinisches Wissen

Den Interessierten vermittelt unter anderem Stefan Krooß, Bereitschaftsleiter beim DRK, das nötige medizinische Fachwissen. „Denn wenn Sie für uns im Einsatz sind, wird schon erwartet, dass Sie mehr können, als nur ein Pflaster zu kleben“, sagt er und schmunzelt. Wunden ordnungsgemäß versorgen zum Beispiel, Wiederbelebung mit dem Defibrillator, aber auch erstes Schienen von Knochenbrüchen gehörten zum Aufgabenspektrum.

Pferde müssen zur Gelassenheitsprüfung

Neben dem Sanitätslehrgang für die Menschen müssen auch die Pferde vor ihren Einsätzen ausgebildet werden. Müssen an Straßenverkehr und Menschenmengen, vor allem aber Geräusche und Alltagsgegenstände – wie Fahnen, Luftballons oder Regenschirme – gewöhnt werden. All das dient zur Vorbereitung auf die sogenannte Gelassenheitsprüfung, die Pferde bestehen müssen, bevor sie in den Einsatz gehen.

Weitere Treffen geplant

In den kommenden Monaten soll bei weiteren Treffen eine Gruppenstruktur aufgebaut werden. Auch Ausrüstung und Trainingsmöglichkeiten müssen angeschafft und abgestimmt werden. Dann folgen die Ausbildungen für Mensch und Tier. Das DRK habe sich bewusst keinen festen Zeitrahmen für den Aufbau der Reiterstaffel gesetzt. „Wenn wir vielleicht in zwei Jahren den ersten Einsatz haben, ist das auch ok“, so Krooß.

Termin am 16. Mai vormerken

Die Reiterstaffel des DRK Cuxhaven/Hadeln trifft sich wieder am Dienstag, 16. Mai, 19 Uhr, beim Kreisverband, Meyerstraße 49, Cuxhaven. Weitere Infos gibt es bei Bernward Kaltegärtner,  04751 990960 oder E-Mail an b.kaltegartner@drk-cuxhaven-hadeln.de