
Ein Foto aus der Anfangszeit: Das Kaiserliche Postamt im Jahr 1903.
Foto: Sammlung Helmut Warnke
Das Kaiserliche Postamt ist verschwunden
An das ehemalige Kaiserliche Postamt denkt der Loxstedter Hobby-Historiker Dr. Ulrich Euent etwas wehmütig: "Mit ihm ist nicht nur ein weiteres altes Gebäude verloren gegangen, sondern auch ein Stück Postgeschichte." Das Gebäude musste jetzt Platz machen für einen neuen Drogeriemarkt. Erbaut wurde es nach seinen Recherchen nach der Jahrhundertwende: „Es war das erste Mal, dass die Post ein eigenes Gebäude in Loxstedt hatte“, weiß Euent. Es hatte das typische Aussehen der Häuser, die zu jener Zeit im Ort erbaut wurden: mit einem Traufgiebel an der Mitte der Langseite, darunter der Eingang zur Straße, erläutert Euent. Das Dachgeschoss sei zu dieser Zeit noch nicht ausgebaut gewesen.
Die Nachrichtenzentrale des Dorfes
Das Gebäude wurde in Loxstedt gut aufgenommen. Der Schalterraum sei im Ersten Weltkrieg immer gut gefüllt gewesen. „Hier war die Nachrichtenzentrale des Dorfes. Die Leute wollten nicht warten, bis die Zeitung und die Post ausgetragen waren“, sagt Euent. „Sie wussten, wann der Postzug aus Bremerhaven kam und holten sich die neuesten Kriegsnachrichten selber.“
1923: Die Post zieht weg
Doch diese Zeiten endeten bald: Etwa um 1923 sei das Postamt in eine Postagentur umgewandelt worden, die Post zog wieder in ein Privathaus, etwa einen Kilometer vom Bahnhof weg in die Mühlenstraße. Das Kaiserliche Postamt nutzte dann die Spar- und Darlehenskasse, baute den Dachstuhl aus. „An die Zeiten als Sparkasse erinnern sich noch die meisten Loxstedter“, weiß Euent.

Ein Foto aus der Anfangszeit: Das Kaiserliche Postamt im Jahr 1903.
Foto: Sammlung Helmut Warnke