
Der Stein des Anstoßes: Mit diesem Plakat hat der Geestensether Landarzt Dr. Jörg Topnik für Aufsehen gesorgt.
Foto: privat/Grafik Schnibbe
Dieser Landarzt verbot den AfD-Wählern den Zutritt zu seiner Praxis
Zahllose Demonstranten sind zuletzt gegen die Rechten auf die Straße gegangen. Dr. Jörg Topnik, Hausarzt in Geestenseth, wählte einen anderen Weg. Per Plakat verbot er AfD-Wählern den Zutritt zur Praxis.
Das Plakat, das Dr. Jörg Topnik Mitte Februar an die Tür seiner Arztpraxis in Geestenseth gepinnt hatte, sorgte für mächtig Aufsehen. Im Internet dominiert die Kritik: Topniks Plakat grenze an „unterlassene Hilfeleistung“, heißt es in den Google-Bewertungen der Praxis, es sei „menschenverachtend“, Menschen derart auszugrenzen.
Arzt wollte nicht länger schweigen
Topnik bezeichnet sich selbst als überzeugten Demokraten. Und als solcher wolle er nicht mehr länger schweigen und zuschauen. Die Demos gegen rechts hätten ihm die Augen geöffnet, sagt er. „Ich hab die große Sorge, dass die braune Soße gewinnen könnte, wenn wir diesen Herrschaften nicht Paroli bieten. Ich will nicht zu denen gehören, die weggeschaut haben.“
Bekenntnis zu den Menschenrechten
Weil ihm selbst die Zeit fehle, um an den Demos teilzunehmen, entschied er sich für dieses Plakat. Die Formulierung: reine Provokation. „Ein Zutrittsverbot für Rechte gibt es schon deshalb nicht, weil ich das gar nicht kontrollieren könnte“, sagt er.
Trotzdem hat er sich nach wenigen Tagen dazu entschieden, das Plakat auszutauschen. Heute hängt dort ein Bekenntnis zu den Menschenrechten. „Menschenrechte statt Rechte Menschen. Jeder, der dies genauso sieht und lebt, ist uns herzlich willkommen“, heißt es darin.