
Nach ihrer Flucht hat sich Rawia Lama gut in Dorum integriert. Jetzt arbeitet sie in der Dorumer Kita Strandpiraten
Foto: Seelbach
Neun Jahre nach der Flucht: Familie beginnt neues Leben in Deutschland
Sie hat ihre alte Heimat hinter sich gelassen - aus Angst. In Deutschland hat die Dorumerin Rawia Lama mit ihrer Familie ein neues Leben begonnen.
Keine unbeschwerte Zukunft im Irak
Deutschland ist jetzt ihre Heimat. Das sagt die 38-jährige Rawia Lama. Geboren ist sie im irakischen Bagdad. Gemeinsam mit Kindern und Ehemann floh sie 2015 aus ihrer Heimat. Denn ein unbeschwertes Leben, eine Zukunft für ihre Kinder, das alles sah Rawia Lama im Irak nicht. Schweren Herzens ließ die Familie ihr eigentlich gutes Leben zurück und nahm die beschwerliche Flucht auf sich.
Angst war ein ständiger Begleiter
Rawia Lama studierte Englisch und arbeitete unter anderem in einer zivilen Entwicklungsorganisation. Ihr Mann diente in der irakischen Armee, kämpfte dort unter anderem gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“.
Mit ihren zwei Söhnen war sie oft alleine zu Hause. „Ich konnte nicht schlafen, lag nachts oft wach.“ Sie hatte Angst um das Leben ihres Mannes.
Ein neues Leben in Dorum
Nachdem sie in Deutschland angekommen waren, begann ein neues Leben. Zunächst in Cappel, dann in Dorum. Bis heute. Gemeinsam mit ihrer Familie haben sie angefangen, Deutsch zu lernen. Die Söhne, damals vier und sechs Jahre alt, kamen in den Kindergarten und die Schule.
Es folgten Sprachkurse und ein Integrationskurs. Die 38-Jährige machte ihren Führerschein und begann eine Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin. Ihr Mann arbeitet in der Altenpflege.
Deutschland ist die neue Heimat
All das war notwendig, um den nächsten Schritt gehen zu können: Die Familie stellte den Antrag auf Einbürgerung. „Deutschland ist jetzt unsere Heimat, wir sind angekommen und wollen bleiben“, sagt Rawia Lama.