Die „Omas gegen Rechts“ sind bei vielen Demonstrationen für die Demokratie dabei. Nur wurde auch eine Gruppe in Hagen gegründet.  Foto: Stefan Sauer/dpa

Die „Omas gegen Rechts“ sind bei vielen Demonstrationen für die Demokratie dabei. Nur wurde auch eine Gruppe in Hagen gegründet.

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Cuxland

„Omas gegen Rechts“: Großmütter aus Hagen protestieren für die Demokratie

26. Januar 2024 // 18:45

Demos gegen Rechtsradikale in Hagen haben sich die „Omas gegen Rechts“ gegründet. Der Name ist Programm: Die Mitgleider wollen für die Demokratie demonstrieren.

Ingrid Rauner war gerade einmal zwei Jahre alt, als sie mit ihrer Familie im Januar 1945 vor der russischen Armee aus Posen nach Hessen fliehen musste. Die 81-Jährige aus Hagen hat keine eigenen Erinnerungen daran. Im Gegensatz zu ihren älteren Geschwistern, die später viel über die Zeit berichtet haben. „Meine ganze Familie war traumatisiert, auch wenn man das damals noch nicht so genannt hat“, sagt die frühere Lehrerin.

Jüngste Teilnehmerin ist Anfang 40

In den heutigen Zeiten von Kriegen und Geflüchteten kommt vieles bei ihr wieder hoch. „Ich fühle sehr stark mit den Menschen, die vor den Kriegen zu uns flüchten müssen“, sagt sie. Gleichzeitig bereitet ihr der Aufstieg der rechtsextremen AfD in Deutschland viele Sorgen. „Man kann und muss ja die Regierung kritisieren. Aber deswegen unsere Demokratie abschaffen zu wollen, geht nun wirklich zu weit“, sagt Rauner.

Mit gleich gesinnten Mitstreiterinnen hat sie daher nun eine Gruppe von „Omas gegen Rechts“ in Hagen gegründet. Dabei trafen sich im Nestwerk rund 30 Interessierte aus dem gesamten Gemeindegebiet. Mitmachen könne jeder, der sich mit den „Omas gegen Rechts“ für Demokratie engagieren möchte. „Opas und Jüngere können natürlich auch mitmachen“, sagt sie.

Enkelkinder müssen nicht vorgewiesen werden, wobei Rauner selbst zwei Enkel hat. Beim ersten Treffen war die jüngste Teilnehmerin Anfang 40. Rauner gehört mit ihren 81 Jahren bereits zu den älteren Omas.