
Ein Loxstedter soll sexuellen Missbrauch an einem Mädchen begangen haben.
Foto: Allwörden
Sexueller Missbrauch am Telefon: Gutachterin bewertet angeklagten Loxstedter
von Peter von Allwörden Der 37-Jährige aus der Gemeinde Loxstedt, der sich zurzeit vor dem Landgericht Stade wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs mit Kindern verantworten muss, hat nach Gutachteraussage keine „schwere Persönlichkeitsstörung“.
Loxsteder hat sexuelle Störung
Die Gutachterin Ulla Lübecke-Werner erkennt gleichwohl bei dem Angeklagten A. die Störung, Konflikte in seinem Leben zu sexualisieren. So sei der 37-Jährige, der am 12. Dezember ein 13-jähriges Mädchen am Telefon dazu gebracht haben soll, sich zu entkleiden und ihren Intimbereich anzufassen, zu der Zeit gerade von zwei Problemen belastet gewesen: die Trennung von der Freundin und der Tod der Großmutter.
Opfer wahllos ausgewält
Der Loxstedter hatte seine Opfer - wie auch schon bei Fällen aus dem Jahr 2011 - wahllos und per Zufall ausgewählt. Diese Wahllosigkeit der Opferwahl sei bedenklich, sagt die Gutachterin, weil in solchen Fällen die Therapieprognose nicht so gut zu bewerten sei. Auch die mangelnde Einsicht und Bereitschaft von A., über seine sexuelle Störung zu reden und sie zu reflektieren, sei problematisch.
37-Jähriger im Kern nicht pädophil
Der 37-Jährige, so die Gutachterin weiter, habe insgesamt eine eher unauffällige Kindheit und Entwicklung hinter sich. Er sei schon als Kind dicklich gewesen und habe keine Selbstsicherheit entwickelt. „Angst vor Zurückweisung“ habe insbesondere sein Verhältnis zu Frauen geprägt. Gleichwohl sei A. nicht im Kern pädophil, sondern habe lediglich eine „pädophile Nebenströmung“. Kindern gegenüber habe er ein gewisses Machtgefühl entwickeln können.

Ein Loxstedter soll sexuellen Missbrauch an einem Mädchen begangen haben.
Foto: Allwörden