
Durch Schaukelbewegungen sollte die Wäsche in der Maschine aus den 1930er-Jahren (links im Bild) sauber werden. 40 Jahre lang hat Edgar von Glahn alles rund um die große Wäsche zusammen getragen. Seine Sammlung zeigt er im Dorfmuseum in Bokel.
Foto: Grotheer
Wäsche waschen wie zu Omas Zeiten
Klappe auf, Wäsche und Waschmittel einfüllen, Klappe zu und Programm starten: Dieser Vorgang des Wäschewaschens wird jeden Tag ganz selbstverständlich in unzähligen Haushalten verrichtet. Doch vor 100 Jahren sah das noch ganz anders aus. Einen Überblick über die Entwicklung der Waschmaschinen gibt der neue Themenraum im Dorfmuseum im Preussenhof in Bokel-Kransmoor, wo im Mai wieder die Pforten geöffnet werden.
Alte Maschine als Gartendeko
„1978 habe ich von meinem Vater eine alte Waschmaschine geschenkt bekommen, die er als Blumenkübel gedacht hatte“, berichtet Edgar von Glahn. Aus der Gartendekoration wurde nichts, mit der Restaurierung der handbetriebenen Miele-Maschine aus den 1920er-Jahren begann seine Sammelleidenschaft rund um die große Wäsche. 40 Jahre lang hat der Wehdeler Gerätschaften und Maschinen zum Waschen und zur Wäschepflege zusammengestellt und zum Thema passende Sachliteratur, Fotos und Plakate gesammelt.
Funde vom Flohmarkt
Zahlreiche Waschbretter, Wäschestampfer und auch Wäscheklammern gehören ebenfalls zur Sammlung. Fündig wurde Edgar von Glahn auf Flohmärkten und im Internet. Aus Münster holte er seine „Schaukelwaschmaschine“ aus den 1930-Jahren, die, angetrieben durch einen Elektromotor mit Keilriemen, die Wäsche durch Schaukelbewegungen reinigen sollte. „Zuerst standen die Maschinen im Keller. Meine Frau war anfangs gar nicht begeistert“, meint der pensionierte Schiffsingenieur. Später sei er mit der Sammlung auf den Dachboden gezogen und habe sie auch Besuchern gezeigt.
Im Herbst in den Preussenhof gezogen
Im Herbst vergangenen Jahres hat die Sammlung, die Geräte aus der Zeit vom frühen 20. Jahrhundert bis 1960 umfasst, eine neue Bleibe gefunden: Im Dorfmuseum im Preussenhof haben die Schätze von Edgar von Glahn ein Zimmer bezogen. Seit Ende Mai 2017 geöffnet, hat das Haus eine rasante Entwicklung genommen. Begonnen wurde mit der Ausstellung von Gerätschaften, Werkzeug und anderen Gegenständen des dörflichen Lebens im ehemaligen Kuhstall des Hauses, der bis zu fünf Kühen Platz bot. (ag)

Durch Schaukelbewegungen sollte die Wäsche in der Maschine aus den 1930er-Jahren (links im Bild) sauber werden. 40 Jahre lang hat Edgar von Glahn alles rund um die große Wäsche zusammen getragen. Seine Sammlung zeigt er im Dorfmuseum in Bokel.
Foto: Grotheer