
Die Pferde wurden von den Booten ins Schlepptau genommen und mussten den bereits über zwei Meter tiefen Priel schwimmend durchqueren.
Foto: Feuerwehr
Wattalarm in Cuxhaven: Reiter geraten in Lebensgefahr
Ein Wattritt wurde am Pfingstsonntag drei Reitern fast zum Verhängnis. Viel zu spät waren sie von der Insel Neuwerk wieder in Richtung Cuxhaven gestartet. Vor dem letzten Priel war Endstation. Die Gruppe hatte keine Chance mehr, sicher und trocken aufs Festland zu gelangen. Auch eine Rückkehr nach Neuwerk war nicht mehr möglich.
Berufsfeuerwehr löst "Wattalarm" aus
Kurz vor 18 Uhr sichtete die Rettungsstation Duhnen die Reiter auf Höhe der Rettungsbake sechs. Über die Berufsfeuerwehr Cuxhaven wurde "Wattalarm" ausgelöst. Kräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Duhnen und der DLRG rückten mit Booten und Fahrzeugen aus.
Einsatzleiter: "Es bestand Lebensgefahr"
"Zu diesem Zeitpunkt stand das Wasser im Priel schon über zwei Meter tief", erklärte Einsatzleiter Volker Buthmann. "Es bestand Lebensgefahr." Die Reiter wurden von den Rettungskräften an Bord der Boote genommen.
Pferde müssen durch den Priel schwimmen
Die drei Pferde mussten den Priel schwimmend durchqueren. Sie wurden von den rückwärts fahrenden Booten durch das tiefe Wasser gezogen, ein inzwischen bewährtes Manöver bei derartigen Einsätzen, wie es von seiten der Freiwilligen Feuerwehr Duhnen hieß. Anschließend begleitete der Unimog der DLRG Pferde und Reiter durch das knietiefe Wasser bis zum Duhner Strand. Auch die DGzRS mit ihrem Rettungskreuzer "Hermann Helms" und die Wasserschutzpolizei Cuxhaven waren im Einsatz. Die DLRG hatte Wasserretter und Strömungsretter vor Ort.
Reiter unterschätzen häufig die Gefahr im Watt
Das Reiten im Watt ist es, das besonders viele Touristen mit Pferd nach Cuxhaven lockt. Immer wieder werden die Gefahren jedoch unterschätzt. Auch zu Reitunfällen kommt es relativ häufig im Watt.
Reitunfälle einmal pro Woche
Durchschnittlich einmal pro Woche müssten die Rettungsschwimmer vom Sahlenburger Strand wegen eines Reitunfalls ausrücken, erklärte Schwimmmeister Bernd Fröhlich. Die Gründe seien oft mangelnde Information. "Viele Unfälle ließen sich vermeiden, wenn sich die Reiter besser informieren würden, wo geritten werden kann." Für Ortsunkundige sehe der Untergrund im Watt überall gleich aus.
Rat: Im Watt Gruppe mit ortskundigem Reiter anschließen
"Viele Reiter unterschätzen die Gefahren im Pril oder in den Schlickfeldern und halten sich nicht an die vorgegebenen Wege", bestätigte auch Wattrittführerin Doris Henn aus Sahlenburg. Deshalb sei es immer besser, sich einer Gruppe anzuschließen, die von einem ortskundigen Reiter geführt werde. (kaj)

Die Pferde wurden von den Booten ins Schlepptau genommen und mussten den bereits über zwei Meter tiefen Priel schwimmend durchqueren.
Foto: Feuerwehr