
Autofahrer müssten im Juni und Juli ganz stark sein, denn der Wesertunnel ist phasenweise gesperrt.
Foto: Wagner/dpa
Wesertunnel wird gesperrt: Das müsst Ihr jetzt wissen!
Die geplante Sanierung der B437 zwischen der B212 und dem Autobahn-Knotenpunkt Stotel wird heftig diskutiert. Jeweils zehn Tage lang kann der Wesertunnel von einem der beiden Weserufer nicht befahren werden. Was Ihr jetzt wissen müsst. Warum ist die Sanierung der Bundesstraße erforderlich? Alle vier Jahre werden Bundesstraßen auf ihren Zustand bewertet. Schon 2012 zeigte sich nach Angaben der Straßenbaubehörde in Oldenburg, dass bereits bei 40 Prozent der Strecke der Warnwert wegen des schlechten Zustands überschritten war. Die Straßenmeisterei Brake meldete im vergangenen Jahr, der Unterhaltungsaufwand werde immer größer. Eine flächendeckende Erneuerung wäre sinnvoll, um die Substanz zu erhalten. Der Geschäftsbereich Stade der Straßenbaubehörde hielt eine Erneuerung der Fahrbahn ebenfalls für notwendig.
Wesertunnel zweimal für zehn Tage halb gesperrt
- Wie wird vorgegangen? In der ersten Bauphase vom 13. bis 23. Juni ist die Nordröhre voll gesperrt. Der Verkehr aus der Wesermarsch muss ab der Abfahrt Dedesdorf (Anschlussstelle L 121/K 50) Umleitungsstrecken fahren. Der Verkehr aus dem Landkreis Cuxhaven ist auf die Fähren angewiesen oder muss über Bremen fahren. In der nächsten Phase vom 26. Juni bis 1. Juli ist der Tunnel in beide Richtungen geöffnet. Anschließend wird vom 3. bis 13. Juli die Südtrasse von der B 212 bis zur Anschlussstelle Dedesdorf saniert. Die Südröhre des Tunnels ist gesperrt. Der Verkehr aus der Wesermarsch ist dann auf die Fähren angewiesen.
- Wird der Zeitplan eingehalten? Die Behörde hat den beauftragten Firmen einen verbindlichen Zeitplan vorgegeben. Wenn die Termine nicht eingehalten werden, drohen ihnen Vertragsstrafen. An sechs Tagen in der Woche wird gearbeitet. Die Sommermonate wurden gewählt, um das längere Tageslicht auszunutzen.
Kosten: Knapp drei Millionen Euro
- Was kostet die Baumaßnahme? Die Straßenbaubehörde rechnet mit Kosten von knapp drei Millionen Euro. Der Asphalt im Tunnel muss nicht erneuert werden, jedoch nutzt die Straßenmeisterei die Schließung, um neue Schachtdeckel einzubauen.
- Was machen die Fähren? Die Weserfähre bietet während der Bauphase zusätzliche Fahrten an. Das hat Jürgen Wißmann, Prokurist der Fährgesellschaft, mitgeteilt. „Sobald eine der Röhren wegen der Bauarbeiten gesperrt ist, sind wir auch nachts unterwegs – und das im Stundentakt“, erläutert er. Darüber hinaus werde man in den frühen Morgenstunden, wenn viele Pendler zur Arbeit auf der anderen Weserseite wollen, mehr Fahrten als sonst üblich anbieten. „Während der gesamten Bauphase sind beide Schiffe, also die ,Nordenham‘ und die ,Bremerhaven‘, von 5 Uhr bis gegen 18 Uhr im Einsatz“, sagt er.
- Die Schnellfähre Brake-Sandstedt wird an denjenigen Tagen, an denen eine Tunnelröhre gesperrt ist, von 5 bis 24 Uhr im Einsatz sein. „Wenn es ganz arg kommt, wird es auch einen 24-Stunden-Betrieb geben“, sagt Geschäftsführer Peter Schultze. Er werde während der Bauphase zusätzliches Personal an Bord haben, damit die Fähre im 15-Minuten- statt im 20-Minuten-Takt verkehren kann. Den Plan, sich für die Bauphase eine zweite Fähre zu leihen, hat man verwerfen müssen. Der Grund: Es steht kein Schiff zur Verfügung. (ums/tk)

Autofahrer müssten im Juni und Juli ganz stark sein, denn der Wesertunnel ist phasenweise gesperrt.
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