Eisbären-Trainer Steven Key

Eisbären-Trainer Steven Key geht in der nächsten Saison von einem noch intensiveren Wettkampf um die Playoff-Plätze in der ProA aus.

Foto: Scheer

Freizeit

Harte Saison für Eisbären Bremerhaven

1. September 2023 // 17:30

Die Eisbären kämpfen in der Basketball-Zweiten Liga mit Erstliga-Absteigern, aufstrebenden Teams und einem ehrgeizigen Aufsteiger um Playoff-Plätze.

Playoffs in Sicht trotz stärkerer Konkurrenz

Für die Playoffs in der Zweiten Basketball-Bundesliga scheinen die Eisbären gesetzt zu sein. Seit dem Erstliga-Abstieg im Jahr 2019 haben die Eisbären stets die Meisterrunde in der ProA erreicht. Ob das auch in der fünften ProA-Saison in Folge so sein wird, muss sich ab dem 30. September zeigen, wenn die Spielzeit 2023/2024 startet. Klar ist, dass die Konkurrenz für die Mannschaft von Trainer Steven Key eher noch größer wird.

Eingespielte Mannschaft

19:15 Siege reichten dem Key-Team in der abgelaufenen Saison, um den siebten Tabellenplatz zu belegen. Ein Top-8-Platz und damit die Qualifikation für die Playoffs wird auch jetzt wieder der Anspruch der Eisbären sein. Coach Key geht davon aus, dass die Kontinuität im Kader Früchte tragen wird - mit Matt Frierson, Lennard Larysz, Jarelle Reischel, Adrian Breitlauch und Robert Oehle stehen fünf Profis des letztjährigen Kaders weiter unter Vertrag. „Eine eingespielte Mannschaft wird zu Saisonbeginn mehr Siege holen“, hofft der Amerikaner.

Die Mannschaften rücken enger zusammen

Gleichwohl weiß der 55-Jährige, dass der Kampf um die Playoff-Plätze intensiver wird. In der vergangenen Saison trennten die Lions Karlsruhe auf Platz drei und den VfL Bochum auf Rang neun gerade mal vier Siege - das ist in einer 18er-Liga mit 34 Begegnungen in der Hauptrunde nicht die Welt. „Es wird wieder elf, zwölf Mannschaften geben, die nach oben schauen. Ich rechne damit, dass es nicht einfacher werden wird, in die Playoffs zu kommen“, erklärt Key.

Erstmals seit 2019, als neben den Eisbären auch Science City Jena den Erstliga-Klassenerhalt verfehlte, kommen zwei Clubs aus dem Oberhaus runter in die ProA. Bei den Skyliners Frankfurt hat mit Denis Wucherer ein Trainer übernommen, der nach anderthalbjähriger Auszeit heiß auf die neue Aufgabe sein dürfte. Der frühere Nationalspieler, den Key einst bei den Gießen 46ers und den Baskets Würzburg als Assistenztrainer unterstützt hat, war zuletzt als Experte beim Streamingdienst Magentasport tätig. Die Hessen werden den Betriebsunfall Abstieg so schnell wie möglich geradebiegen wollen.

Neue Wege und Konkurrenten im Fokus

Das gilt auch für die Korbjäger von Medi Bayreuth, die vom früheren Oldenburger Mladen Drijencic gecoacht werden. Die Franken haben mit dem Norweger Kristian Sjølund und dem Schweizer Selim Fofana zwei Nationalspieler verpflichtet. Wichtig ist auch, dass die Bayreuther den Abgang des langjährigen Mäzens Carl Steiner verkraftet haben.

Beachtung haben aber auch einige Konkurrenten verdient, die in der vergangenen Saison hinter den Eisbären gelandet sind - und hinter ihren Erwartungen blieben. So schwebte Medipolis SC Jena lange in Abstiegsgefahr und konnte erst unter dem ehemaligen Eisbären-Coach Michael Mai als Interimstrainer den Klassenerhalt klarmachen. Inzwischen hat Björn Harmsen als Cheftrainer wieder das Ruder in Thüringen übernommen, zum insgesamt dritten Mal. Experten sind sich sicher, dass Jena unter Harmsen nicht noch mal so eine verkorkste Saison hinlegen wird.

Blick auf Gladiators Trier und Nürnberg Falcons

Zwei Clubs, die „underperformed“ und die Playoffs verpasst haben, sind die Gladiators Trier und die Nürnberg Falcons. Bei den Trierern hat der erfahrene Amerikaner Don Beck als Headcoach die Verantwortung übernommen. Neuzugänge wie Haris Hujic, Marko Bacak, Marten Linßen und Moritz Krimmer sorgen für viel Tiefe auf den deutschen Positionen. Mit dem iranischen Nationalspieler Behnam Yakchali kommt zudem ein Guard an die Mosel, der bei den Rostock Seawolves schon in der ProA überzeugen konnte. Auch die Nürnberger scheinen viel vorzuhaben: Der frühere Nationalspieler Bastian Doreth wurde beim Nachbarn Bayreuth losgeeist.

Spannung und Überraschungen voraus

Dass es wie in fast jedem Jahr ein Überraschungsteam geben wird, das keiner auf dem Zettel hat, ist ebenfalls zu erwarten. Als ProA-Aufsteiger spielten die Dresden Titans in der vergangenen Saison diese Rolle. Mit den EPG Baskets Koblenz gibt es einen Liga-Neuling, der mehr als nur den Klassenerhalt im Sinn haben dürfte. Die Mannschaft von Trainer Pat Elzie, die mit zahlreichen Ex-Eisbären-Profis wie Marvin Heckel und Leon Friederici bestückt ist, holte mit dem Bremerhavener Maurice Pluskota den überragenden deutschen Center der vergangenen Saison. (dir)

Ex-Nationalspieler Bastian Doret

Ex-Nationalspieler Bastian Doreth (links) verstärkt die Nürnberg Falcons.

Foto: Becker/dpa