Helen Schneider rockt als Rechtsmedizinerin ab Dezember den Bremer Tatort
Helen Schneider ist vielen bekannt als Rocksängerin. Ab Dezember rockt sie als Rechtsmedizinerin Edda Bingley den Bremer Tatort. Uns verriet sie, ob sie Tatort-Kollegen Karl-Friedrich Boerne (Jan-Joseph Liefers) aus Münster Konkurrenz machen wird.
„Das weibliche Bremer Tatortteam steht für Sisterhood, das zusammenhält und weit weg noch irgendwelchem Zickenterror entfernt ist. Die Mädels sind toll“, betont Schneider gleich zu Beginn des Gesprächs. Ebenso, wie ihre Vorliebe fürs Duzen. „Sie ist mir zu förmlich.“
Wie bist du als gebürtige New Yorkerin und Sängerin mit Wohnsitz in Hamburg zu der Rolle der Edda Bingley im Bremer Tatort gekommen?
Sie wurde mir angeboten, mein Part ist ja noch vergleichsweise klein. Die Drehtage haben viel Spaß gemacht und es war eine tolle Überraschung für mich, als ich erfuhr,
dass die Rolle der Edda Bingley weiter entwickelt wird und zukünftig mehr Raum bekommt.
War der Charakter der Edda Bingley schon fixiert vorgegeben oder konntest du deinen eigenen Ideen mit einbringen?
Die Autoren haben natürlich eine genau Vorstellung von der Figur und suchen danach den oder die Darstellerin aus. Mein eigenes Profil kann jetzt nach und nach einfließen.
Wie ist Edda Bingley denn so?
Sie ist eine erfahrene Frau, die manchmal etwas ungeduldig mit ihren jüngeren Kolleginnen ist. Sie möchte ihnen etwas beibringen, doch die sind sehr selbstbewusst. Edda ist aber auch schräg, kleidet sich chic, wenn sie nicht in ihrem Mediziner-Look unterwegs ist. Ich es toll, dass die Rolle mit einer reifen Frau besetzt wird, die respektiert wird und hohes Ansehen genießt. Mein ausländischer Akzent passt auch, schließlich gibt es in der Medizin viele Ausländer und ich finde es positiv. Hoffentlich fördert es die Toleranz, zumal sich dieser Tatort mit dem Thema racial profiling auseinandersetzt, soweit es in einem Sonntagabendkrimi möglich ist.
Du stehst ja häufiger auf Bühnen als vor der Kamera. Was sind die größten Unterschiede und Herausforderungen für dich?
Die sind gleich und doch anders zugleich. Auf der Bühne hast du sofort die Resonanz, hörst das Publikum, ob sie dir deine Geschichte abnehmen. Vor der Kamera fehlt dieses ungefilterte Feedback, dafür kommt es auf kleinstem Raum auf jedes Detail, jede Nuance, ein kleines Zucken an. Das ist aus der Entfernung auf der Bühne nicht sichtbar, da bedarf es großer Gesten, Ich finde diesen Unterschied sehr spannend.
Kennst du Bremen, Handlungsort der Tatortortreihe?
Ja, ich trat ein Jahr lang als Victor/Victoria auf der Bühne des Theaters am Goetheplatz und auf anderen Konzertbühnen auf.´Bremen ist eine großartige Stadt, kulturell sehr attraktiv. Die Kunsthalle habe ich häufig besucht. Einer meiner Lieblingsorte ist Worpswede mit seinen Impressionisten. Ich bin Fan von Paula-Modersohn-Becker. Zu Pfingsten war ich beim „Mare Musik Festival 2024“ in Cuxhaven. Ich finde es wunderbar, am Wasser und in Norddeutschland zu sein.