Junge, lächelnde Frau mit geschlossenen Augen

Positive Auszeiten fördern die Gesundheit.

Foto: Colourbox

Gesundheit

AOK-Spezial: Wie man sich mit Selbstbestätigung hilft

Gesünder dank positivem Denken

Von AOK
18. Februar 2022 // 16:00

Positives Denken nützt offenbar der Gesundheit.

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Studien besagen, dass optimistische Menschen länger leben und in schwierigen Situationen ihre Gefühle besser im Griff haben.

Zum Beispiel wissen Experten, dass sich positiv gestimmte Männer und Frauen meist mehr um ihre Gesundheit kümmern, weniger Alkohol trinken und weniger rauchen. „In vielen Situationen kann positives Denken helfen, eine Krise besser zu überstehen“, sagt Birgit Lesch, Diplom- Psychologin bei der AOK.

Seelische Widerstandskraft

Eine Methode sei die positive Selbstbestätigung: „Das sind kurze, selbstbejahende Glaubenssätze, die Menschen in Krisen, aber auch im Alltag oder im Job dabei helfen können, ein positives Selbstbild zu wahren und ihre seelische Widerstandskraft zu trainieren.“ So ein Satz könne lauten: „Auch wenn ich manchmal denke, die anderen können es besser, konzentriere ich mich auf meine starken Seiten und auf meine Leistungen.“ Zur Unterstützung rät die Psychologin,

• täglich ein positives Erlebnis zu erkennen und aufzuschreiben (an Kleinigkeiten denken wie zum Beispiel den entspannten Kaffee in der Mittagssonne).

• eigene gute Eigenschaften zu notieren. Dabei hilft zum Beispiel die Frage: Was schätzen gute Freunde an mir?

• erreichbare Ziele zu setzen und den eigenen Fortschritt zu beobachten.

Verhalten ändern

Bei der Akzeptanz von Medikamenten ist positives Denken ebenfalls von Bedeutung: Vermittelt der Arzt, dass ein bestimmtes Arzneimittel besonders gut hilft, ist die Wirksamkeit bei einem positiv eingestellten Patienten Birgit Lesch zufolge höher, als wenn er dem Medikament gegenüber kritisch eingestellt ist. Selbstbestätigung wiederum könne auch helfen, sein Gesundheitsverhalten zu ändern, etwa nicht mehr zu rauchen oder sich gesünder zu ernähren. Zum Beispiel könne man sich sagen: „Was ich mir vornehme, ziehe ich auch durch.“

Aufrecht und entspannt

Das Selbstwertgefühl lässt sich übrigens auch mit dem Körper beeinflussen. Eine gute Körperhaltung wirke sich positiv aus, so die AOK-Expertin: Man könne sich zum Beispiel „vorstellen, dass jemand ein Gummiband am Kopf befestigt hat und einen nach oben zieht“. Helfen könnten zudem ein Yoga- oder ein Tanzkurs. Dort lernten die Teilnehmer zunächst, ihren Körper bewusst wahrzunehmen. Das kann ein erster Schritt zu einer besseren Körperhaltung sein, denn, so Birgit Lesch: „Eine aufrechte und entspannte Haltung erzeugt ein gutes Gefühl, und das strahlt nach innen und nach außen.“

Realistisch bleiben

Doch nicht jeder will und kann sich ständig in positive Schwingungen versetzen. Das kann nämlich Experten zufolge auch negative Auswirkungen haben, indem zum Beispiel falsche Hoffnungen auf Gesundung geweckt werden. Fachleute raten daher, möglichst realistische Erwartungen zu entwickeln und sich bewusst zu machen, dass es gute und schlechte Tage gibt. Manche Menschen fühlen sich zudem besser, wenn sie negativen Gedanken äußern dürfen, weiß Birgit Lesch. Negative Emotionen könnten notwendig sein: zum Beispiel die Trauer um eine geliebte Person.

Gedanken trainieren

„Dennoch wird das Leben in vielen Situationen leichter, wenn man positiv denkt“, sagt die AOK-Expertin. Gute Gedanken ließen sich trainieren wie Körpermuskeln: regelmäßig und konsequent. Der Rat der Psychologin: „Kleben Sie einen Smiley an Ihren Badezimmerspiegel und üben Sie täglich, sich selbst anzulächeln. Freuen Sie sich an sich selbst, und starten Sie mit einer aufrechten, respektvollen äußeren und inneren Haltung in einen guten Tag.“

Unterstützung bei psychischen Problemen

Wer positiv denken kann, ist gut dran (siehe S. 38) – doch wenn Menschen in Bremerhaven

in psychische Krisen geraten oder unter seelischen Erkrankungen leiden, fällt es oft schwer, kompetente Hilfe zu finden. Die Online-Plattform psychnavi-bremerhaven.de ermöglicht die Suche nach Therapieangeboten, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und anderen Unterstützungsleistungen – darunter auch für Menschen mit Suchtproblemen und Gewalterfahrungen.

Hilfreiche Online-Programme

Die AOK will zugleich vorbeugen und helfen. So bietet sie für alle Interessierten das kostenlose Online-Programm „Stress im Griff“ an (https://www.stress-im-griff.de/). Der mehrwöchige Kurs zielt darauf ab, dass Stress gar nicht erst aufkommt und Stressgeplagte Wege aus der Krise finden.

Antriebslos, niedergeschlagen, freudlos? Mit dem Online-Programmmoodgym der AOK kann man trainieren, besser mit depressiven Beschwerden umzugehen oder ihnen vorzubeugen (moodgym.de). An Angehörige und Freunde von Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, wendet sich die AOK mit dem ebenfalls für jedermann kostenlos nutzbaren „Familiencoach Depression“ (depression.aok.de).

(ams/afu/iz)

Mehr zum Thema: Artikel "Wie positive Gedanken die Psyche beeinflussen können" im AOK-Gesundheitsmagazin