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Foto: AOK_Mohammed Hassan

Gesundheit

Das Aufschiebe-Problem

Lieber morgen … oder übermorgen …

2. Dezember 2021 // 13:00
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An der Universität Münster beschäftigen sich Mediziner mit der Aufschieberitis, wissenschaftlich Prokrastination genannt. Sie haben Menschen befragt, wie sehr das Thema in ihrem Alltag verankert ist. Demnach gaben nur zwei Prozent der Befragten an, niemals etwas aufzuschieben. Das Gros kennt das Problem. Anhand von Querschnittstudien fanden die Münsteraner Wissenschaftler jedoch heraus, dass sieben Prozent der Studierenden ein behandlungsbedürftiges Aufschiebe-Problem haben.

Aufschiebe-Sätze

Typisch für Aufschieber sind Sätze und Gedanken wie „Ich fange an, wenn der Abwasch gemacht ist“ oder „Ich arbeite besser mit größerem Druck“. Erst einmal ist das Aufschieben nachvollziehbar: „Vor allem Menschen, die sich ihre Arbeit frei einteilen können, kennen das oft sehr gut“, sagt Dr. Dieter Bonitz, Diplom-Psychologe im AOK-Bundesverband. Die mit der bevorstehenden Aufgabe verbundenen schlechten Gefühle wie Stress und Druck verschwinden. Das aber sei nicht von langer Dauer. Anschließend würden sich die meisten doch über sich selbst ärgern, sind unzufrieden und haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie mal wieder etwas Wichtiges aufgeschoben haben, andere würden sehr stark darunter leiden.

Keine Faulheit

„Der Leidensdruck der Prokrastination kann sehr unterschiedlich sein“, sagt Bonitz. Die Aufschieberitis kann so schlimm sein, dass man die Dinge nicht nur aufschiebt, sondern sie tatsächlich nicht mehr zu Ende bringt. Wer so weit ist, hat meist schon einen langen Leidensweg hinter sich: Aufschieber fühlten sich als Versager, weiß Bonitz. Mitmenschen empfänden sie oft als Faulpelze oder Drückeberger. „Doch Prokrastination hat nichts mit Faulheit zu tun, sondern ist ein ernsthaftes Problem der Selbststeuerung. Diese Arbeitsstörung kann unterschiedliche Ursachen haben.“

Zeit sinnvoll einteilen

Dahinter kann beispielsweise stecken, dass jemand schlecht Prioritäten setzen kann und deshalb gar nicht weiß, wo er beim Abtragen des Arbeitsberges anfangen soll. Viele stellen so hohe Ansprüche an sich, dass sie beim Verfassen einer Arbeit nicht wissen, wie sie die Ansprüche zu Papier bringen sollen. Wieder andere haben vor allem Probleme damit, sich ihre Zeit und die Arbeit sinnvoll einzuteilen. Doch viele Aufschieber können sich auch schon selbst ein gutes Stück weiterhelfen – mit den richtigen Tricks und Tipps.

Weitere Informationen:

Selbsttest für Prokrastianation: t1p.de/ytli

Prokrastination – 15 Tipps gegen das ständige Aufschieben: https://t1p.de/5lrl