Ernährungsberaterin Diana Haack

Für Ernährungsberaterin Diana Haack ist Heilfasten ein guter Einstieg, wenn man die Ernährung umstellen will.

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Gesundheit
Lotse

Mit dem Fasten in den Frühling starten

1. März 2024 // 07:40

Allein der Gedanke daran, auf das allabendliche Schokolade-Schnökern vor dem Fernseher zu verzichten, dürfte so manch einem die Schreckensbleiche ins Gesicht treiben. Dennoch: Spätestens, wenn sich ungesunder Lebenswandel in speckigen Röllchen um die Taille manifestiert, macht es Sinn, sich mit dem Thema Fasten zu beschäftigen. „Fasten ist ein hervorragender Auftakt für eine gesündere Ernährung“, rät Ökotrophologin Diana Haack Mut zu diesem Schritt.

Der Frühling ist da

Dicke Pullover machen im Kleiderschrank Platz für T-Shirts und kurze Hosen. Ernährungssünden zeichnen sich ab und schreien nach einem Kurswechsel. „Wer hier als Sofortmaßnahme auf das Fasten setzt, verliert natürlich an Gewicht“, sagt die Ernährungsberaterin bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK), „nimmt es jedoch wieder zu, sobald nach der Fastenkur alte Gewohnheiten gepflegt werden.“ Der nachhaltigste Effekt beim Fasten sei der bewusste Umgang mit sich selbst. „Und der bedeutet dann natürlich auch eine langfristige Ernährungsumstellung, wenn man schlank und gesund leben möchte.“

Sie empfiehlt in diesem Zusammenhang etwa eine Heilfastenkur nach Buchinger: „Dabei wird sieben bis zehn Tage lang gefastet, also nur flüssige Nahrung konsumiert, so dass dem Körper täglich maximal 500 Kalorien zugeführt werden.“ Der eigentlichen Fastenkur gehen zwei bis drei Tage mit leichter Kost vorweg: „Leichter Käse, Reis und Gemüse“, nennt Diana Beispiele. Bevor man dann mit der Flüssig-Nahrungsphase beginnt, sollte der Darm mithilfe von beispielsweise Glaubersalz entleert und gereinigt werden: „Das dämmt das Hungergefühl, die Verdauungstätigkeit wird eingestellt.“ Dass beim Fasten Schlacken aus dem Körper transportiert würde, sei eine weitverbreitete Mär, sagt die Ernährungsberaterin „wir haben keine Schlacken.“ Aber: „Fasten aktiviert Zellreinigungs-Prozesse. Und lässt uns wieder viel intensiver schmecken und auch riechen.“

Rücksprache
mit dem Hausarzt

Die Rückkehr zum Leben mit fester Nahrung solle aber auch über einige Tage mit leichter Kost erfolgen. Und: „Ganz wichtig ist es, dass man während des Fastens auch Raum für Ruhe hat und nicht noch durch das Außen belastet wird.“ Perfekt sei es, wenn man dann mit der gesünderen Ernährung starte: „Da ist das Teller-Modell sehr zu empfehlen. Der Teller sollte mit zwei Teilen Gemüse, einem Teil Kohlehydraten und einem Teil Proteinen gefüllt sein.“ Bevor man sich aber frühlingshaft beschwingt ans Fasten mache, solle man unbedingt Rücksprache mit seinem Hausarzt nehmen. „Besonders, wenn Vorerkrankungen vorliegen.“

Intervall-Fasten

Eine ebenso beliebte, wie auch fest in das Leben integrierbare Form des Fastens sei das Intervall-Fasten, bei dem beispielsweise acht Stunden gegessen und sechzehn Stunden gefastet werde. „Dadurch, dass der Körper dann während einer langen Zeitspanne gar keine Kohlehydrate zugeführt bekommt, wird die Fettverbrennung angeregt.“ Natürlich bedeute das nicht, dass man sich dann während der acht Stunden mit Unmengen ungesunder Kost vollstopfen und dennoch abnehmen könne: „Auch hier gilt es, auf eine gesunde Kost, beispielsweise mit Vollkornprodukten, viel Gemüse und Proteinen zu achten, damit der Körper schlank wird und es auch bleibt.“