
Durch die vergangenen Jahrzehnte ist ein Klimaschaden in Höhe von Billionen Euro entstanden.
Foto: Julian Stratenschulte
1,7 Billionen Euro - das kostet der Klimawandel
Zwischen 2013 und 2024 haben Klimaschäden rund 1,7 Billionen Euro gekostet – doch laut Harvard-Forschern zahlen bisher die Falschen.
Zwei Billionen Dollar Schäden durch Extremwetter
Die Folgen der Klimakrise sind längst nicht mehr abstrakt – das zeigen neue Zahlen der Internationalen Handelskammer. Allein zwischen 2013 und 2024 beliefen sich die weltweit direkt messbaren Schäden durch Extremwetterereignisse auf zwei Billionen US-Dollar. Das entspricht etwa 1,7 Billionen Euro. Noch dramatischer: Diese Summe erfasst nur materielle Verluste – nicht aber soziale und geopolitische Konsequenzen wie Konflikte, Migration oder Hungerkrisen.
Harvard-Studie weist Verantwortung einzelnen Unternehmen zu
Einen bedeutenden Schritt weiter geht nun eine Studie der Harvard University, die in den USA für Aufsehen sorgt. Die Forscherinnen und Forscher kombinierten öffentlich zugängliche Emissionsdaten mit Klimamodellen, um zu ermitteln, wie sich das Weltklima ohne die CO₂-Emissionen einzelner Konzerne entwickelt hätte. Im Fokus standen 111 Unternehmen – vor allem aus der fossilen Energiebranche.
28 Billionen Dollar Schaden – verursacht von 111 Konzernen
Laut Studie gehen extreme Hitzewellen zwischen 1991 und 2020 maßgeblich auf Emissionen dieser Unternehmen zurück. Die verursachten Schäden beziffern die Wissenschaftler auf rund 28 Billionen US-Dollar. Besonders stark ins Gewicht fallen dabei fünf große Akteure: BP, Gazprom, Saudi Aramco, ExxonMobil und Chevron. Auf sie allein entfallen etwa neun Billionen Dollar.
Ölkonzerne wehren sich gegen Vorwürfe
Die betroffenen Unternehmen weisen die Anschuldigungen entschieden zurück. Chevron erklärte gegenüber der „New York Times“, es sei „wissenschaftlich unmöglich“, einzelne Wetterereignisse spezifischen Emittenten zuzuordnen. Man spreche von einer „irreführenden Kampagne“ und verfassungswidrigen Bestrebungen, Unternehmen haftbar zu machen.
US-Rechtsprechung bewegt sich – Europa zögert noch
In den USA ziehen die Ergebnisse bereits juristische Kreise: Einige Bundesstaaten haben Gesetze verabschiedet, um fossile Konzerne für Klimaschäden haftbar zu machen. In Europa hingegen sind vergleichbare Ansätze bislang vor Gericht gescheitert. Doch mit wachsendem Datenmaterial und öffentlichem Druck könnte sich das bald ändern. Das berichtet Focus Online. (mca)