Das Anrufsammeltaxi wird vorgestellt.

Das Anrufsammeltaxi, kurz AST, gehört in Geestland zum Bedarfsnahverkehr. Es verbindet die Ortschaften miteinander. Wer mitfahren will, muss sich vorab anmelden.

Foto: Hinkelmann/ Geestland

Cuxhaven
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Seit zehn Jahren eine lebendige Gemeinschaft

13. September 2025 // 00:00

Mit einem stolzen Blick zurück und voller Zuversicht nach vorn feiert Geestland in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Vor zehn Jahren, am 1. Januar 2015, ist die Stadt offiziell gegründet worden.

Aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Stadt Langen und der Samtgemeinde Bederkesa entstand eine neue Kommune. Und heute, ein Jahrzehnt später, ist Geestland längst mehr als nur eine Verwaltungseinheit: „Es ist ein lebendiger Ort des Miteinanders, eine Gemeinschaft, die Tradition und Zukunft verbindet“, betont Merlin Hinkelmann, Pressesprecher der Stadt Geestland.

Verwurzelung in den einzelnen Ortschaften

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Was damals für viele ein großer Schritt ins Unbekannte war, ist heute eine Erfolgsgeschichte. In nur zehn Jahren hat sich Geestland zu einer der größten Flächenstädte Deutschlands entwickelt, ohne dabei die Verwurzelung in den einzelnen Ortschaften zu verlieren. Dörfer mit jahrhundertealter Geschichte stehen Seite an Seite mit modernen Neubaugebieten, Vereine halten das kulturelle Leben lebendig und innovative Projekte im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung zeigen, dass Geestland nicht nur an heute, sondern auch an morgen denkt.

Ein Fest für alle Generationen

Zum Jubiläum schaut die Stadt aber nicht nur auf Zahlen, Daten und Fakten – sondern vor allem auf die Menschen. „Es sind die Bürgerinnen und Bürger, die unsere Ortschaften mit Leben füllen, sie gestalten und voranbringen“, betont Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten.

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Zehn Jahre Geestland – das ist ein Fest für alle Generationen. Und zugleich der Auftakt für die nächsten Kapitel einer jungen Stadt, die längst gelernt hat, dass Heimat nicht einfach entsteht, sondern gemeinsam gelebt wird.

Den Weg zur Fusion habe ich aktiv begleitet

Im Interview mit Gabi Kasten, Bürgermeisterin. Wenn Sie sich über die Stadtgrenzen hinaus vorstellen: Woher kommen Sie?

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Ich bin Geestländerin. Ganz klar.

Seit zehn Jahren gibt es nun die Stadt Geestland. Da waren Sie noch nicht im Amt. Fiel es Ihnen leicht, den neuen Namen anzunehmen? Ja, ich habe Geestland sofort angenommen. Mir fiel es nicht schwer, da ich aus Meckelstedt komme und die Ortschaft nie eigenständig gewesen ist. Als Ratsfrau in Lintig habe ich den Weg zur Fusion aktiv mit Beratungen und Beschlüssen begleitet. Meine Tochter ist in der Stadt Geestland aufgewachsen. Sie kennt es gar nicht anders.

Geestland ist eine Stadt

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Für mich war es zuerst ungewohnt, da Geestland keine physische Stadt ist. Ist es für Auswärtige oder Neubürger schwer zu vermitteln?

Geestland ist eine Stadt! Und eine große noch dazu. Die Fläche macht Geestland aus. Wir sind mit 356 Quadratkilometern sogar die elftgrößte Kommune bundesweit und die zweitgrößte in Niedersachsen.

Geestland ist ein Begriff

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Wie bekannt ist Geestland zehn Jahre nach der Fusion?

In Niedersachsen und zum Beispiel auch in Berlin ist Geestland ein Begriff. Allein schon durch die zweimalige Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2018 und 2022. Wer Geestland nicht kennt, dem beschreibe ich es mit Elbe-Weser-Dreieck, zwischen Cuxhaven und Bremerhaven liegend.

Ist denn in der Bevölkerung eine Art Gemeinschaftsgefühl entstanden?

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Im politischen Raum gibt es zum Glück kein Kirchturmdenken. Alle wollen das Beste für Geestland, das war in der letzten Ratssitzung auch wieder zu erleben. Ich sehe die Stadt in der Gesamtheit und setze mich für alle 16 lebens- und liebenswerte Ortschaften ein. Zum Ortsgemeinschaftsfest in Langen kommen Bürger aus Bad Bederkesa und umgekehrt fahren Langener zum Sommerfest nach Beers.

Es geht den Menschen um ihr Anliegen

Ist die Zusammenführung der Stadt Langen und der Samtgemeinde Bad Bederkesa zehn Jahre nach der offiziellen Fusion überhaupt noch ein Thema?

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Nein, das kommt überhaupt nicht mehr zur Sprache. Bei den Bürgersprechstunden, die ich abwechselnd im Rathaus Langen und Bad Bederkesa anbiete, kommen Langener nach Bederkesa und umgekehrt. Es geht den Menschen um ihr Anliegen, nicht primär um die örtliche Nähe.

Wie ist es für Sie, zwei Büros zu haben?

Es hat sich eingespielt. Wie es die Terminlage erfordert, pendele ich zwischen den Rathäusern. Im Regelfall bin ich Montag, Mittwoch und Freitag in Bad Bederkesa und Dienstag und Donnerstag in Langen.

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Mehr als reine Verkehrsangebote

Was hätte es ohne die Fusion nicht gegeben?

Definitiv gäbe es sonst keinen Verkehrsverbundtarif in Bad Bederkesa, auch kein Anrufsammeltaxi.

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Da spricht jetzt die frühere Fachgebietsleiterin für den öffentlichen Personennahverkehr beim Landkreis Cuxhaven …

10 Jahre Stadt Geestland

An der Bushaltestelle am Rathaus in Langen werden am Freitag die ersten E-Scoote...
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An der Bushaltestelle am Rathaus in Langen werden am Freitag die ersten E-Scooter zum Verleih ausgeliefert. Foto: Stadt Geestland
Bürgermeisterin Gabi Kasten begrüßt den ersten Kunden am "mobilen Dienstzimmer"
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Bürgermeisterin Gabi Kasten begrüßt den ersten Kunden am „mobilen Dienstzimmer“ in Flögeln. Luca möchte einen Reisepass beantragen – dafür hat er seine Mama Jurina Brockmann mitgebracht. Foto: Scheiter
CityBus am Kreisel am Rathaus
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Der CityBus biegt am Donnerstag erstmals in den Kreisel am Rathaus ein, vorbei an der Skulptur „Mathilde – Einkaufende Hausfrau auf dem Marktplatz von Bederkesa“. Ganz gemütlich fährt der Siebensitzer rechts raus – über die Mattenburger Straße in Richtung Handels- und Gewerbepark. Foto: Schoener

Es betrifft aber nicht nur die Verkehrsangebote. Wir bauen auf Beerster Gebiet ein Feuerwehrhaus nach dem anderen, was sich die Samtgemeinde sonst sicher so nicht hätte leisten können. Auch die Nachhaltigkeitspreise wären uns nicht verliehen worden, da bin ich mir sicher. Damals gab es viel Aufregung um die Straßennamen, die geändert werden mussten, da sie sonst doppelt existiert hätten. Da spricht schon, Gott sei Dank, schon lange keiner mehr von. Ich war selbst betroffen von einem neuen Straßennamen, obwohl ich mein ganzes Leben nicht umgezogen bin – nur innerhalb der gleichen Straße. Ich hatte deshalb Ärger mit Behörden und Stromanbieter. Die Umstellung hat den Bürgern schon einige Nerven gekostet. Aber jetzt redet da keiner mehr von.

Was kann noch besser laufen? Bei manchen Bauprojekten hakt es, aber das ist nicht ungewöhnlich in diesen Zeiten, wie zum Beispiel beim verspäteten Start des Brückenneubaus über die Geeste oder im Straßenbau in Sievern. Auch die Kanalsanierung in Bad Bederkesa hat sich verzögert. Aber alles in allem gibt es keinen Grund zu klagen. Wenn das nächste Jahr genauso wird, bin ich sehr zufrieden.

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Auslastung für den City-Bus entwickelt sich

Wie geht es mit dem City-Bus weiter?

Der City-Bus ist die Vorstufe für den autonomen Bus. Es ist ein Bedarfsverkehr, der lediglich ein Angebot darstellt. Es ist normal, dass sich eine entsprechende Auslastung erst mit der Zeit entwickelt.

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Es hapert an gar nichts

Und der autonome Busverkehr im Smart-City-Projekt?

Der City-Bus hat erst mal nichts mit dem autonomen Bus zu tun. Sollte sich ein autonomer Verkehr nach dem Förderzeitraum nicht mehr darstellen lassen, dann bleibt auf jeden Fall die Verbindung zwischen Ortsmitte und Gewerbegebiet als Verkehrsangebot bestehen. Und allein das ist schon ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger.

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Woran hapert der Start des autonomen Busses?

Es hapert an gar nichts. Der autonome Bus ist bestellt, wird 2025 geliefert und geht dann schnellstmöglich an den Start. Parallel laufen die Vorbereitungen für die notwendigen Genehmigungen, darunter vom Kraftfahrtbundesamt und vom TÜV. Einen autonomen Verkehr richten Sie nicht von heute auf morgen ein.

www.geestland.eu