Mögliche Atommüll-Endlager in den Niederlanden sorgen für Unmut in Niedersachsen. Bürgermeister und Minister fordern bessere Information.

Mögliche Atommüll-Endlager in den Niederlanden sorgen für Unmut in Niedersachsen. Bürgermeister und Minister fordern bessere Information.

Foto: Sina Schuldt

Niedersachsen & Bremen

Entsteht bald ein Atommüll-Endlager an der Grenze zu Niedersachsen?

25. März 2025 // 19:00

Die niederländischen Provinzen Groningen und Drenthe stehen als mögliche Standorte für ein Atommüll-Endlager zur Diskussion, da sich dort geologisch geeignete Salzstöcke befinden.

Mögliche Endlager in den Niederlanden

Diese könnten auch für grenznahe Gebiete in Niedersachsen bedeuten, dass sie Nachbarn eines solchen Endlagers werden. Die Gemeinden Rhede und der Landkreis Emsland sind bislang nicht über diese Pläne informiert.

Kritik an der Informationspolitik

Der Bürgermeister von Rhede zeigt sich besorgt, da die Anwohner sich übergangen fühlen. Auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer fordert eine bessere Einbeziehung der Bürger und Umweltverbände auf deutscher Seite. Bisher sei sein Ministerium nicht informiert worden.

Oberirdische Auswirkungen und Bedenken in Groningen

Die mögliche Atommüll-Lagerung könnte auch oberirdische Auswirkungen haben, da laut den niederländischen Plänen auch Platz an der Oberfläche benötigt wird. Besondere Sorgen machen sich die Bewohner der Festungsanlage Bourtange in Groningen, da auch diese auf einem Salzstock steht. Es wird jedoch nicht ernsthaft mit einem Abriss gerechnet, berichtet der NDR.

Programm für Atommüll-Endlager bis 2025

Die Niederlande müssen bis August 2025 ein nationales Programm für die Lagerung von Atommüll vorlegen. Die Regierung plant zudem, das Atomkraftwerk in Borssele länger zu betreiben und weitere AKWs zu bauen, was die Suche nach einem Endlager beschleunigt.

Einwände bis März 2025 möglich

Bürger in den Niederlanden und Deutschland konnten bis Ende März 2025 Einwände gegen das Atommüll-Programm einreichen. Kritiker, darunter Umweltverbände wie der BBU, warnen vor den Folgen eines Endlagers und bemängeln die mangelnde Informationspolitik der Regierung. Ein konkreter Standort soll noch festgelegt werden. (feh)