
Am Dienstag griffen die Ermittler in der Ukraine und in der Schweiz zu.
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Europäische Ermittler: Coup gegen Cyber-Kriminelle
Internationale Ermittler haben am Dienstag eine weltweit operierende Cyber-Bande aufgerollt.
12 mutmaßliche Schlüsselfiguren
Die Ermittler durchsuchten am Dienstag in der Ukraine und der Schweiz die Wohnungen der Verdächtigen und stellten hierbei auch Bargeld und Luxus-Autos sicher. Zwölf mutmaßliche Schlüsselfiguren wurden identfiziert, wie Europol und die europäische Justizbehörde Eurojust am Freitag in Den Haag mitteilten. Die Verdächtigen sollen für „verheerende Cyber-Attacken" auf große Unternehmen und wichtige Infrastrukturen verantwortlich sein.
Computer werden noch untersucht
1800 Opfer in 71 Ländern sollen von den Cyber-Attacken betroffen gewesen sein, wie die europäischen Behörden mitteilten. Beschlagnahmte Computer werden derzeit noch untersucht, um Beweise sicher zu stellen und neue Spuren zu verfolgen. Die Verdächtigen wurden noch nicht festgenommen. Diese hatten den Angaben zufolge verschiedene Funktionen in den kriminellen Banden. Einige waren demnach für den Einbruch in Computernetzwerke verantwortlich. Andere hätten die schädliche Software installiert.
Kriminelle forderten Lösegeld
Die Kriminellen hätten oft Monate lang unentdeckt in den Systemen nach weiteren Schwachstellen gesucht, bis die Systeme dann blockiert und erst nach Zahlung von hohen Summen Lösegeld wieder freigegeben wurden. Die Behörden sprechen von «extrem schädigenden Folgen» dieser Attacken. An dem Einsatz, den Europol und Eurojust koordinierten, hatten Ermittler aus acht Ländern aus Europa und den USA mitgewirkt. (dpa)