Ein Mann bedient einen Laptop

Die Bandbreite digitaler Mittel zur Gewaltausübung ist groß.

Foto: dpa (Symbolbild)

Deutschland und die Welt

Gewalt im Netz durch (Ex-)Partner steige an

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Von nord24
21. November 2022 // 11:28

Stalking und Identitätsdiebstahl im Netz durch (Ex-)Partner steige an. Behörden und Einrichtungen seien nicht für die Unterstützung Betroffener ausgerüstet.

Unterstützung und Schutz ausbauen

Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) fordert dazu auf, auch digitale Gewaltformen in Partnerschaften konsequent zu erfassen, in ihren Auswirkungen auf Betroffene ernst zu nehmen und diese besser zu schützen. Als Bundesvernetzungsstelle von über 260 Frauenhäusern und 270 Beratungsstellen beobachtet FHK seit Jahren, dass häusliche Gewalt gegen Frauen zunehmend mit digitalen Mitteln fortgesetzt wird, Behörden und Schutzeinrichtungen jedoch häufig nicht adäquat für die Unterstützung Betroffener ausgerüstet sind. Dies solle sich ändern.

„Tatmittel Internet“

In Deutschland wird öfter als jeden dritten Tag eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet. Zu Tötungsversuchen kommt es täglich. Erst seit 2020 wird im Zuge dessen Gewalt mit dem „Tatmittel Internet“ gesondert aufgeführt und dabei mit großer Wahrscheinlichkeit nur ein Bruchteil der Fälle erfasst.

GPS-Tracker und Fake-Profile

„Die Bandbreite digitaler Mittel, mit der Männer Gewalt gegen die eigene (Ex-)Partnerin ausüben, ist mittlerweile riesig: Stalking über GPS-Tracker, Identitätsdiebstahl oder das Anlegen von Fake-Profilen, um Falschinformationen über eine Person zu streuen – um nur einige Beispiele zu nennen“, erklärt Katrin Frank, Vorstandsvorsitzende von FHK.