Eine Frau kratzt sich am Arm. Sie hat eine Insektengift-Allergie.

Insektenstiche verursachen nicht selten starke Rötungen.

Foto: stock.adobe.com/AOK

Anzeige

Gefährliche Insektenstiche: Was es zu beachten gilt

11. Juli 2025 // 00:00
Gesponsert von
Logo

Sie sind keine gern gesehenen Gäste an der sommerlichen Kaffeetafel, denn ihr Stich kann tödliche Folgen haben. Doch wer Wespen richtig zu nehmen weiß, kann sich schützen. Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband, verrät, wie das geht.

Zwei Prozent reagieren allergisch auf Insektengift

Schätzungsweise zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland reagieren allergisch auf Insektengifte, die meisten auf den Stoff, der im Stachel einer Biene oder Wespe steckt. Doch nicht jede Reaktion auf einen Stich ist grundsätzlich eine Allergie. „Eine lokale Rötung, Schwellung und Schmerz sind durchaus normal“, sagt Dr. Eike Eymers.

Von Atemnot bis Herz-Kreislauf-Versagen

„Wenn sich aber die Hautreaktion auf den ganzen Körper ausbreitet und ein Jucken oder Kribbeln in den Handflächen oder Fußsohlen dazukommt, ist eine Allergie wahrscheinlich und sollte dringend abgeklärt werden.“ Schwere Reaktionen sind Schwellungen im Gesicht und im Hals, die zu Atemnot führen können, aber auch Übelkeit oder Kreislaufprobleme. Im schlimmsten Fall bricht das Herz-Kreislauf-System zusammen – dann spricht man von einem anaphylaktischen Schock. In diesem Fall müssen Umstehende sofort die Telefonnummer 112 anrufen, um notärztliche Hilfe zu holen.

Stiche können auch Nichtallergiker gefährden

Umgehend sollte man ärztliche Hilfe auch dann suchen, wenn das Insekt in den Hals oder in den Rachen gestochen hat, selbst wenn die Person keine Allergie hat. Bis der Arzt oder die Ärztin eintrifft, hilft es, Eiswürfel zu lutschen. Sonst können durch schnelles Anschwellen der Zunge oder der Mundschleimhaut die Atemwege blockiert werden.

Allergiepass und Notfallset immer dabei haben

Eine Insektengiftallergie kann sich bei jedem jederzeit entwickeln. Menschen mit gesicherter Diagnose sollten sich einen Allergiepass ausstellen lassen und diesen sowie ein Notfallset mit bestimmten Medikamenten stets dabei haben. Damit lässt sich die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken. Außerdem sollte ein Bienenstachel so schnell wie möglich entfernt werden, falls er noch in der Haut steckt. Und zwar so, dass die mit Gift gefüllte Blase dabei nicht zerquetscht wird. Am besten ist es, ihn mit dem Fingernagel wegzukratzen.

Hyposensibilisierung ist als Therapie 1. Wahl

Die wichtigste langfristige Maßnahme ist eine Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie genannt. „Damit lässt sich eine Insektengiftallergie ursächlich behandeln“, betont Dr. Eyke Eymers.

Wespen mögen es sanft

Damit es erst gar nicht zu einem Stich kommt, lässt sich eine Menge tun: Nicht hastig nach den Insekten schlagen und heftige Bewegungen vermeiden. Wespen stechen, sobald sie sich bedroht fühlen. Auch das Wegpusten der Tiere ist nicht ratsam: Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal.

Beim Picknick Lockstoffe ausschalten

Beim Essen im Freien keine Süßigkeiten oder Fleisch herumliegen lassen. Verschließbare Behälter für Speisen und Getränke nutzen, damit nicht unbeobachtet Insekten hineinkrabbeln oder -fliegen. Außerdem sollte man nicht aus offenen Flaschen oder Getränkedosen trinken und Trinkgläser abdecken. Und auch, wenn es an sommerlich warmen Tagen besonders schön ist, sollte man weite, fliegende Kleider, dunkle Farben und farbige Blumenmuster vermeiden. Parfums und stärker parfümierte Kosmetika sollten ebenfalls nicht benutzt und die Nähe von Mülltonnen und Abfallkörben im Freien gemieden werden.

Ablenkung wirkt Wunder

Ablenkfütterung mit Melonenschalen oder Fallobst in einer Entfernung von mindestens fünf Metern hilft dabei, sich aufdringliche Insekten vom Hals zu halten. Verboten sind mit süßem Saft oder Bier gefüllte Wespenfallen, denn die Tiere sterben einen qualvollen Tod.

Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Bei Gartenarbeiten sollte darauf geachtet werden, so viel Haut vom Körper wie möglich zu bedecken (lange Ärmel, lange Hosen, Hut). Nicht barfuß nach draußen gehen: Bienen lieben Klee, und viele Wespen leben im Boden. An den Fenstern versperren Insektengitter das Eindringen von Tierchen in die Wohnräume. (AOK)

www.aok.de/pk/allergie-unvertraeglichkeit