
Pfarrer Ulrich Hinzen hält bei einem Open-Air-Segnungsgottesdienst für Liebende vor der Kirche Christi Auferstehung in Köln einen Kelch. Im Hintergrund ist eine Regenbogenfahne zu sehen.
Foto: Henning Kaiser/dpa
Gegen den Papst-Willen: Katholische Pfarrer segnen Homosexuelle
Bundesweit finden am Montag in katholischen Kirchen „Segnungsgottesdienste für Liebende“ statt - auch für homosexuelle Paare, obwohl der Vatikan dies kürzlich ausdrücklich verboten hat.
Kritik an Initiative
Insgesamt geht es um rund 100 Gottesdienste, von denen einige schon am Sonntag abgehalten worden sind. Eine Aktion dieser Art und Größenordnung hat es in der Kirche bisher noch nicht gegeben. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist zwar nicht grundlegend gegen solche Segnungen, hat die Initiative aber kritisiert: Segnungsgottesdienste seien „nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet“.
„Kein Protest“
Einer der Initiatoren, Pfarrer Bernd Mönkebüscher aus Hamm, widersprach dem. Natürlich dürften Gottesdienste nicht instrumentalisiert werden. „Andererseits ist jeder Gottesdienst politisch“, sagte Mönkebüscher der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt in diesem Zusammenhang finde ich, dass die Gottesdienste ein Schulterschluss sind mit all denjenigen, die sich von diesem Nein aus Rom verletzt fühlen. Das Wort „Protest“ ist von den Initiatoren an keiner Stelle verwendet worden.“ Das sei erst in der Erklärung von Bätzing aufgetaucht.
Vatikan dagegen
Im März hatte die Glaubenskongregation des Vatikans klargestellt, dass es „nicht erlaubt“ sei, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, da solche Verbindungen „nicht als objektiv auf die geoffenbarten Pläne Gottes hingeordnet anerkannt werden“ könnten. Im deutschsprachigen Raum protestierten zahlreiche katholische Verbände und über 280 Theologieprofessoren dagegen.
Katholische Pfarrer segnen Homosexuelle