
Polizisten versuchen festgeklebte Hände von Aktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ von der Straße abzulösen. Künftig sollen solche Aktionen der Aktivisten weniger werden. (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte
Klima-Kleber: „Letzte Generation“ will uns mit dieser neuen Strategie überzeugen
Die Klimaschutz-Protestbewegung „Letzte Generation“ wird von vielen Menschen äußerst kritisch gesehen. Für ihre „Klima-Kleber“-Aktionen schlägt den Aktivisten viel Hass entgegen. Nun ändern die radikalen Klima-Retter ihre Strategie.
In einem kürzlich aufgetauchten internen Chat hat die Führungsebene der Gruppierung „Letzte Generation“ angekündigt, ihre Proteststrategie zu überarbeiten und verstärkt auf Massenblockaden zu setzen, um ihre Botschaft zu verbreiten und Konfrontationen mit Autofahrern zu vermeiden. Die Ankündigung erfolgte nach einer erfolgreichen Massenblockade am Potsdamer Platz in Berlin, bei der Dutzende Aktivisten die Straßen blockierten und 200 Polizisten im Einsatz waren. Zuerst hatte die BZ darüber berichtet.
„Letzte Generation“ braucht „frischen Wind“
Melanie Guttmann und Lars Werner, Mitglieder der Kerngruppe der „Letzten Generation“, äußerten sich zur neuen Strategie. Sie erklärten, dass die Gruppe frischen Wind auf den Straßen brauche, um auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hinzuweisen. Die Idee hinter den Massenblockaden: Den Menschen ein neues Angebot machen, sich der Bewegung anzuschließen, ohne in direkte Konfrontation mit Autofahrern zu geraten. Wenn viele Menschen gleichzeitig eine Kreuzung oder einen großen Platz blockierten, könnten sich Interessierte problemlos anschließen, ohne wütende Reaktionen zu provozieren.
Mehr Konflikte mit der Regierung geplant
Die „Letzte Generation“ plant, die Konfliktlinie weg von einem möglichen Konflikt mit der Bevölkerung hin zu einem Konflikt mit der Regierung zu verschieben. Dies soll durch die gezielte Blockierung von Verkehrswegen erreicht werden, was dazu führen könnte, dass die Polizei interveniert und somit die Aufmerksamkeit auf die Aktivisten und ihre Anliegen lenkt.
In einer von der BZ veröffentlichten Chat-Nachricht heißt es: „In der Massenblockade können wir einfacher die Konfliktlinie weg von LG gegen Bevölkerung hin zu LG gegen Regierung (in Form von Polizei räumt uns weg) verdeutlichen.“