13.11.2024, Hamburg: ILLUSTRATION - Ein Mitarbeiter hält eine Tüte mit Luftballons neben drei Dosen Lachgas und einem Mundstück (weiß) am Tresen eines Kiosks. Der Umgang mit Lachgas als Partydroge besonders bei jungen Leuten könnte in Deutschland bald verboten werden. Das Bundeskabinett billigte dazu einen Entwurf von Gesundheitsminister Lauterbach (SPD), der auch ein Abgabeverbot über Automaten und Spätkaufläden vorsieht. Foto: Marcus Brandt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Lachgas-Verbot auf Partys! Bundesregierung greift durch

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Deutschland und die Welt

Lachgas: Regierung will Party-Droge verbieten

13. November 2024 // 17:59

Der Verkauf von Lachgas als Partydroge könnte bald in Deutschland verboten werden.

In Berlin plant die Bundesregierung Maßnahmen, um den Verkauf von Lachgas als Partydroge einzudämmen. Der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgelegte Entwurf wurde vom Bundeskabinett gebilligt und könnte noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar in Kraft treten. Die geplanten Verbote umfassen Einschränkungen beim Verkauf über Automaten und Spätkaufläden.

Gefährdung durch Lachgas-Konsum

Lachgas, chemisch als Distickstoffmonoxid (N2O) bekannt, wird seit Jahren vermehrt als Partydroge verwendet. Konsumenten atmen das Gas über Luftballons ein, was kurzfristig euphorisierende Effekte hervorruft. Lauterbach erklärte, dies sei besonders für Jugendliche ein Problem, das zu langfristigen neurologischen Schäden führen könne. Die EU-Kommission hat den Plänen für ein Verkaufsverbot zugestimmt, um den Missbrauch und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu reduzieren.

Umfang des Verbots

Der Gesetzentwurf sieht ein generelles Verkaufs- und Besitzverbot für Lachgas in bestimmten Mengen vor. Zusätzlich sollen Minderjährige vom Erwerb und Besitz ausgeschlossen werden. Vom Verbot ausgenommen bleiben jedoch anerkannte gewerbliche, industrielle und wissenschaftliche Nutzungen sowie medizinische Anwendungen. Auch in Produkten wie Sprühsahne, die kein Missbrauchsrisiko bergen, bleibt Lachgas erlaubt.

Politische Zustimmung erwartet

Der SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis ist optimistisch, dass das Verbot im Bundestag breite Unterstützung finden wird. Auch der Bundesrat setzt sich für den Jugendschutz und gegen den Missbrauch von Lachgas ein. Experten warnen vor gesundheitlichen Risiken und der Gefahr von Abhängigkeiten. Lauterbach betonte, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um Jugendliche besser vor den Folgen des Missbrauchs zu schützen. (dpa/vk)