Eine jüngere Frau misst bei einer älteren Frau den Blutdruck.

Gerade Hochbetagte sind von vaskulärer Demenz betroffen. Bestehender Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor und sollte kontrolliert und behandelt werden.

Foto: AOK

Anzeige

Bluthochdruck begünstigt vaskuläre Demenz

15. November 2024 // 00:00
Gesponsert von
Logo AOK

Beim Begriff Demenz denken die meisten an Alzheimer. Sie entsteht durch Eiweißablagerungen im Gehirn. Anders die vaskuläre Demenz: Ihre Auslöser sind Durchblutungsstörungen an gleicher Stelle. Weil diese durch Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Adipositas begünstigt werden, sollten die Erkrankungen frühzeitig behandelt werden – schon zur Vorbeugung.

Zweithäufigste Form von Demenz

Die vaskuläre Demenz ist mit 15 bis 20 Prozent die zweithäufigste Demenzform nach Alzheimer. „Die Symptome ähneln der Alzheimererkrankung. Vergesslichkeit ist zumindest am Anfang aber seltener“, erklärt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband. Der Grad der Einschränkung hängt auch davon ab, wo und wie stark das Gehirn geschädigt ist.

Nach akuten Schlaganfällen

In bis zu 30 Prozent der Fälle tritt vaskuläre Demenz nach akuten Schlaganfällen auf. Bei 20 Prozent der Betroffenen ist es über Jahre zu vielen kleinen Mikroinfarkten im Gehirn gekommen – und dies oft zunächst unbemerkt. Eine vaskuläre Demenz kann nicht geheilt werden, die entstandenen Schäden im Gehirn bleiben.

Risikofaktor Bluthochdruck

Ein wesentlicher Risikofaktor ist ein bestehender Bluthochdruck. Vaskuläre Demenz betrifft vorrangig Hochbetagte. Im Alter zwischen 85 und 89 Jahren sind etwa 16 Prozent der Männer und rund ein Viertel der Frauen an einer Demenzform erkrankt. „Das Älterwerden kann man natürlich nicht ändern, aber Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes können schon frühzeitig mit einer mediterranen Ernährung, viel Bewegung, einem normalen Körpergewicht und Nichtrauchen vorgebeugt werden“, sagt Thomas Ebel.

Unterschiedliche Therapieansätze

Für die Therapie gibt es je nach Ausprägung unterschiedliche Ansätze: Ergo- und Physiotherapie oder auch Logopädie können die kognitiven Fähigkeiten stärken. Bei Gangunsicherheit kann ein Gehtraining helfen. Um weiteren möglichen Schlaganfällen vorzubeugen, helfen Medikamente gegen Blutgerinnsel, zudem wird der erhöhte Blutdruck behandelt. Leiden Betroffene an Depressionen oder Unruhe, werden auch Psychopharmaka eingesetzt.

AOK-Experte gibt Tipps für den Alltag

Auch für den Alltag hat Thomas Ebel Tipps, die gerade zu Beginn gut helfen können. Der AOK-Experte rät dazu, Erinnerungshilfen wie zum Beispiel Notizzettel, Tafeln und Kalender zu nutzen. „Wichtig ist auch, dem Alltag eine feste Struktur zu geben“, sagt Ebel. „Bleiben Sie aktiv, bewegen Sie sich täglich mindestens 20 Minuten, ernähren Sie sich gesund und unternehmen Sie etwas. Sozialkontakte sind das beste Mittel, um länger fit und selbstständig zu bleiben.“ Nützlich könne auch eine Selbsthilfegruppe sein.

Online-Coach der AOK

Menschen mit Bluthochdruck oder grenzwertig erhöhtem Bluthochdruck, die ihre Erkrankung besser verstehen, möglichen Folgeerkrankungen vorbeugen und ein gesünderes Leben führen wollen, können den „Online-Coach Bluthochdruck“ nutzen. Dieses digitale Angebot der AOK hilft dabei, den Blutdruck gezielt und eigenständig zu senken. Es kann eine ärztliche Beratung und Behandlung nicht ersetzen, aber durch zahlreiche Anleitungen zur Verhaltensänderung sinnvoll ergänzen. Der „Online-Coach Bluthochdruck“ ist kostenlos und nicht auf AOK-Versicherte beschränkt. (AOK)

Online-Sprechstunde zu Bluthochdruck

Die AOK Bremen/Bremerhaven bittet Interessierte am Mittwoch, 27. November 2024, um 18 Uhr zur interaktiven Online-Sprechstunde. Zum Thema „Bluthochdruck – Bekomme ich die richtigen Medikamente? Frag den Herzdoc“ hält der Kardiologe Dr. Ertan Dogu zunächst einen einleitenden Vortrag. Anschließend beantwortet er individuelle Fragen der Teilnehmenden.

Anmeldungen über tinyurl.com/AOK-Webinar