
Die beiden Angeklagten verbergen in der Hauptverhandlung ihre Gesichter. Ein 18-Jähriger aus Bremerhaven soll den IS von Deutschland aus unterstützt haben.
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Mutmaßliches IS-Mitglied aus Bremerhaven vor Gericht
Der Gerichtsprozess gegen zwei mutmaßliche IS-Anhänger hat heute begonnen. Einer der Männer kommt aus Bremerhaven.
Sollen Anschlag geplant haben
Zwei mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat müssen sich von Freitag an in einem Staatsschutzverfahren in Hamburg verantworten. Der Ältere, ein 18 Jahre alter Russe aus Bremerhaven, schloss sich nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft der Terrormiliz als Mitglied an. Der Jüngere, ein 16-jähriger Deutsch-Kosovare aus Iserlohn, habe mit Unterstützung des 18-Jährigen einen Anschlag mit Sprengstoff in Deutschland geplant.
Zum Angriff nicht gekommen
Da der 16-Jährige befürchtet habe, dass seine Anschlagspläne vereitelt werden könnten, soll er sich zu einem Messerangriff auf Polizeibeamte entschlossen haben. Zu dem Angriff sei es dann aber nicht gekommen, sagte ein Gerichtssprecher. Zu Prozessbeginn kündigten die jungen Männer eine Aussage am kommenden Montag an.
Wollte Zelle des IS gründen
Der Ältere beschäftigte sich laut Anklage bereits seit Januar 2022 mit islamistischem Gedankengut und radikalisierte sich. Er schloss sich nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft der Terrormiliz als Mitglied an. Er habe sich im Kontakt mit einem IS-Ableger in Afghanistan bereit erklärte, in Deutschland eine Zelle des IS zu gründen.
Über soziale Netzwerke kennengelernt
Die jungen Männer sollen sich über soziale Netzwerke kennengelernt haben. Sie hatten laut Anklage bis zuletzt eine Schule besucht und waren vorher nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Mit Rücksicht auf das Alter der beiden könne die Öffentlichkeit im Verlauf der Hauptverhandlung ausgeschlossen werden, teilte das Gericht mit. Vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht sind bislang elf Termine anberaumt. (dpa)