Der wegen Mordes vor dem Landgericht Angeklagte hält sich eine gelbe Pappmappe vor das Gesicht.

Der wegen Mordes vor dem Landgericht Angeklagte hält sich eine gelbe Pappmappe vor das Gesicht.

Foto: Lennart Stock

Niedersachsen & Bremen

Prozess

Mutter mit Kissen erstickt: Sohn zu Haftstrafe verurteilt

Von dpa
4. Juni 2024 // 17:39

Mit einem Kissen hat ein Mann so lange auf das Gesicht seiner schlafenden Mutter gedrückt, bis sie keine Regung mehr zeigte. Nun hat ein Gericht ein Urteil gesprochen.

Ein 61 Jahre alter Mann ist wegen Mordes an seiner 87 Jahre alten, pflegebedürftigen Mutter vor dem Landgericht Aurich zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt worden. Das Gericht sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der Sohn seine Mutter im vergangenen November in der gemeinsamen Wohnung in Weener im Landkreis Leer heimtückisch getötet hat, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Der Anklage zufolge hatte der Deutsche seine Mutter, die in ihrem Bett schlief, mehrere Minuten lang ein Kissen auf das Gesicht gedrückt, bis sie keine Regung mehr zeigte. Die Frau erstickte.

Dem Urteil zufolge handelte der 61-Jährige in einem Zustand verminderter Schuldfähigkeit. Nach der Tat hatte der Mann selbst die Polizei alarmiert und gesagt, seine Mutter getötet zu haben. Er wurde festgenommen. Vor der Tat soll es zwischen der Mutter und dem Sohn finanzielle Streitigkeiten gegeben haben. Entsprechende Äußerungen hatte der Sohn der Aussage eines Polizisten zufolge unmittelbar nach der Festnahme am Tatort gemacht.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung wegen Mordes mit einer Haftstrafe von 14 Jahren gefordert. Der Verteidiger des Angeklagten plädierte für eine Verurteilung wegen Totschlags, ohne ein konkretes Strafmaß zu nennen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.